Auf Trumps Zoll-Zoff folgt Chinas Charme-Offensive! Auf seiner aktuellen Südostasien-Tour umgarnt Präsident Xi Jinping seine südlichen Nachbarn. Der Plan dahinter: eine neue Asiaten-Allianz gegen die USA.
Als US-Präsident Donald Trump (78) Anfang April nahezu die gesamte Welt mit Zöllen überzog, traf es eine Region besonders hart: Südostasien. Kambodscha brummte er etwa einen Zollsatz von 49 Prozent auf, Vietnam bekam 46 Prozent ab. Die Chinesen erwischte es mit 145 Prozent am heftigsten.
Jetzt reagieren die „Hochprozentigen“ aus Fern-Ost und verbünden sich gegen Trump!
Am Mittwoch versprach Xi bei seinem Besuch in Malaysia – das mit US-Zollsätzen von 24 Prozent noch glimpflich davonkam – einen Ausbau der Handelsbeziehungen und bessere Zugänge zu den chinesischen Märkten.
„Der Marktzugang wird zur Waffe“
In Malaysia betonte Xi, dass man als Reaktion auf das Gebaren der USA neue Allianzen schmieden müsse. „Angesichts der Erschütterungen der globalen Ordnung und der wirtschaftlichen Globalisierung werden China und Malaysia mit den Ländern der Region zusammenstehen“, so Xi. „Gemeinsam werden wir die glänzenden Aussichten unserer asiatischen Familie schützen“, fügte er hinzu.
Auch der Ministerpräsident von Malaysia, Anwar Ibrahim (77), fand anlässlich des chinesischen Besuch deutliche Worte in Richtung USA.
„Was wir heute erleben, ist ein Rückzug in wirtschaftliches Stammesdenken. Der Marktzugang wird zur Waffe“, sagte Ibrahim. „In diesen schwierigen Zeiten sehnt sich die Welt nach Beständigkeit, Zuverlässigkeit und einem gemeinsamen Ziel. Das sehen wir am Verhalten Chinas.“
China als der neue starke Partner in der Region? Obwohl Trump seine Zölle mit Ausnahme der für China vorübergehend wieder ausgesetzt hat, ist das Vertrauen in die USA offenbar geschwunden.
China schmiedet an der Allianz
Bereits Anfang der Woche hatte Xi Halt in Vietnams Hauptstadt Hanoi gemacht. Dort hatte er Dutzende neue Handels-Deals mit Vietnam unterzeichnet, unter anderem bezüglich Künstlicher Intelligenz, 5G und dem Agrarhandel. Zudem wurde ein gemeinsames Eisenbahn-Projekt angekündigt, das die Länder miteinander verbinden soll.
An diesem Donnerstag tourt Xi weiter nach Kambodscha, der Endstation seiner Südostasien-Tour.
Für Länder wie Vietnam, Malaysia und Kambodscha sind die USA ein enorm wichtiger Export-Markt. Wegen dieser Abhängigkeit waren diese Länder auch stets bemüht, sich im Konflikt zwischen den USA und China nicht auf eine Seite zu schlagen, um keine Partei zu verärgern. Doch die neuen Deals mit Xi sind als klare Zuwendung in Richtung Peking zu verstehen.