Erst ein herber Dämpfer, dann die Freude des Siegers: Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) ist nach elf Jahren im Amt erneut gewählt worden.

Woidke kam auf 50 von 87 Stimmen für seine Koalition aus SPD und BSW – fünf mehr als nötig. Heißt: Auch Abgeordnete außerhalb der Regierungskoalition müssen Woidke ihre Stimme gegeben haben.

Dem SPD-Landeschef stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Als erste gratulierten SPD-Fraktionschef Daniel Keller (38) und BSW-Chef Robert Crumbach (62). Danach nahm Landtags-Präsidentin Ulrike Liedtke (SPD) den alten und neuen Regierungschef den Amtseid ab.

Geschafft! Aber im ersten Wahlgang hatte das noch ganz anders ausgesehen: Der SPD-Landeschef erhielt beim 1. Versuch nur 43 Stimmen, zwei weniger als zur absoluten Mehrheit nötig.

Bekannt war zuvor, dass der BSW-Abgeordnete Sven Hornauf gegen Woidke stimmen würde. Doch offensichtlich gab es zwei weitere Quertreiber in den Koalitionsfraktionen. Insider vermuten die beiden weiteren Woidke-Gegner in den Reihen der SPD. Der Ministerpräsident habe es sich in seiner Amtszeit mit diversen Genossen verdorben, erhalte dafür die Retourkutsche.