Am gestrigen Dienstag blickte die Welt auf das Telefonat zwischen US-Präsident Donald Trump und Russen-Diktator Wladimir Putin. Heute führte Trump das nächste bedeutende Gespräch: Er telefonierte mit Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj.

Trumps Vize-Stabschef Dan Scavino schrieb um 15.38 Uhr deutscher Zeit auf X, dass das Telefonat derzeit im Oval Office stattfinde.

Trump: „Wir sind auf dem richtigen Weg“

Anschließend schrieb Trump auf seiner Plattform „Truth Social“, dass es ein „sehr gutes“ Gespräch gewesen sei und rund eine Stunde gedauert habe. „Ein Großteil des Gesprächs basierte auf dem gestrigen Telefonat mit Präsident Putin, bei dem es darum ging, die Wünsche und Bedürfnisse Russlands und der Ukraine miteinander abzustimmen.“

In Kürze solle eine Erklärung von US-Außenminister Marco Rubio und dem Nationalen Sicherheitsberater Michael Waltz veröffentlicht werden, kündigte Trump an. „Wir sind auf dem richtigen Weg.“

Erstes Selenskyj-Statement

▶︎ Auch Selenskyj bezeichnete das Gespräch in einem X-Post als „positiv, sehr substanziell und offen“. Er schrieb: „Wir glauben, dass gemeinsam mit Amerika, mit Präsident Trump und unter amerikanischer Führung noch in diesem Jahr ein dauerhafter Frieden erreicht werden kann.“

Heißt auch: Trumps Hauruck-Plan vom schnellen Frieden kurz nach seinem Amtsbeginn scheint nicht aufzugehen.

▶︎ Außerdem bestätigte der Ukraine-Präsident, dass die Ukraine zu einem Angriffsstopp „auf die Energieversorgung und andere zivile Infrastruktur“ bereit ist.

Das Verhältnis zwischen dem US-Präsidenten und Selenskyj ist stark belastet: Als der Ukraine-Präsident Trump vor rund drei Wochen in Washington besuchte, wurde er wegen kritischer Anmerkungen zu einem Friedensdeal mit Putin aus dem Weißen Haus geworfen. Danach hatten die USA die Militärhilfe für die Ukraine gestoppt – diese dann rund eine Woche später wieder aufgenommen, als sich Selenskyj zu einem Rohstoff-Deal und einer Waffenruhe bereit zeigte.

Putin und Trump erklärten unterschiedliche Dinge

Im Dienstags-Telefonat mit Putin ist Trump ziemlich leer ausgegangen. Einer 30-Tage-Waffenruhe wollte der Kreml-Machthaber anders als die Ukraine nicht zustimmen. Stattdessen gab Putin nur grünes Licht für eine Pause bei Angriffen auf Energie-Anlagen.

Zudem gab es einen entscheidenden Unterschied in den Erklärungen von Russland und den USA. Während der Kreml mitteilte, die Waffenruhe gelte für „Objekte der Energie-Infrastruktur“, hieß es beim Weißen Haus: Der Angriffsstopp sei für „alle Energie- und Infrastrukturziele“ vereinbart worden.