Die Nähe zwischen Tech-Milliardär Elon Musk (53) und dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump (78) sorgt für Stirnrunzeln: Der E-Auto- und Raketen-Bauer sowie Social-Media-Betreiber Musk („X“) hatte voll auf Trumps Sieg gesetzt, feierte mit ihm in der Wahlnacht – und wachte etwa 12 Milliarden Euro reicher auf, da seine Aktien raufgeknallt waren.
Auch am Montag ging’s an der Börse bergauf, der Dow-Jones-Indes und der S&P-500-Index setzten ihre Rekordjagd fort und kletterten um rund je 0,5 Prozent auf neue Bestmarken.
Doch was bedeutet diese „Bromance“ (dt.: Männerfreundschaft, Kofferwort für „Brüderromanze“) für das künftige Regieren im Weißen Haus?
Tag Eins nach der Wahl: Musk war beim Telefonat des designierten US-Präsidenten mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj (46) dabei – und das, obwohl Musk noch gar keinen Regierungsposten hat. Warum?
Eine Spontanaktion, versuchte Trumps Team zu erklären. Musk sei einfach nur in den Raum gekommen, als Trump und Selenskyj gesprochen hätten. Kann der reichste Mensch der Welt (280 Mrd. Dollar schwer) also einfach so beim bald mächtigsten Mann der Welt hereinspazieren?
Klar ist: Musk hat sich in den letzten Monaten fest in Trumps innerem Kreis etabliert. So fest, dass er mit einem seiner Söhne im Arm sogar auf einem Familienfoto der Trumps nach dem Wahlsieg zu sehen ist.
Lohnende Investition für Musk
Im Wahlkampf hatte Musk jedenfalls seine Online-Plattform X (früher Twitter) genutzt, um vor seinen 200 Millionen Followern die Werbetrommel für Trump zu rühren, investierte außerdem rund 120 Millionen Dollar in den Trump-Wahlkampf.
Trump will Musk zum Dank offenbar mit der Senkung der Staatsausgaben betrauen – und mit riesigen Steuersenkungen für Unternehmen, von denen er selbst profitieren könnte!
Kann Elon Musk dann mit einem offiziellen Regierungsamt dann einfach den ihn nervenden Behörden den Geldhahn zudrehen? Als er im Oktober 2022 Twitter übernahm, feuerte er jedenfalls die Hälfte der Belegschaft. Dem Regierungsapparat könnte eine ähnliche Rosskur bevorstehen, wenn er bei seiner üblichen Vorgehensweise bleibt.
Kritiker fürchten in jedem Fall Interessenkonflikte. Und fragen: Welche Vorteile könnte er für sein Imperium herausschlagen, wenn er an die Hebel der Macht käme?
► SpaceX: Da winken Regierungsaufträge! Schon heute sind die USA im Weltraum von Musk abhängig, um Satelliten und Astronauten in die Umlaufbahn zu bringen.
► Tesla: Elon Musks E-Auto-Schmiede Tesla könnte profitieren, wenn staatliche Aufseher nicht mehr so genau hinschauen! So ermittelt die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA bereits seit Jahren wegen Unfällen mit dem Fahrassistenz-System „Autopilot“. Dabei hat Musk große Pläne mit Robo-Taxis, will sie ab 2026 in die Serienproduktion schicken und autonomes Fahren nur mit Kameras möglich machen.
► X (Twitter): Trumps zukünftiger Vize J.D. Vance (40) brachte ganz offen US-Nato-Beitragszahlungen damit in Verbindung, dass in der EU nicht gegen Musks Online-Plattform X vorgegangen wird. Europa solle sich zur Redefreiheit bekennen, damit es weitere Unterstützung des Verteidigungsbündnisses gibt.