Kamala Harris (59) oder Donald Trump (78) – wer gewinnt die US-Wahl? In der Vergangenheit lagen die Umfragen immer wieder krass daneben. Auch deshalb rückt ein anderer Stimmungsmesser stärker in den Fokus: die Wettmärkte.

Dort hat nun erstmals seit August wieder Trump die Nase vorn! Wenn auch mit 50,1 Prozent denkbar knapp. Manipulation oder echte Unterstützung? Was genau hinter der neuen Dynamik in den Prognosen der Wettbörsen steckt, ist bislang unklar.

Den Schub erhielt er vor allem durch die Prognose-Plattform „Polymarket“, die auf der digitalen Blockchain-Technologie basiert. Zu Wochenbeginn lagen Trumps Siegeschancen hier bei 53,3 Prozent. Harris kam auf 46,1 Prozent. Binnen Stunden hatten sich Trumps Werte um fast drei Prozentpunkte verbessert. Aber warum?

Steckt Elon Musk hinter dem Trump-Schub?

Eigentlich ist wenig vorgefallen in den vergangenen Wochen, um das Rennen fundamental zu verändern: Trump verlor zwar die TV-Debatte gegen Harris, dafür bezwang danach sein Wahlkampfpartner J.D. Vance (40) den Harris-Vize Tim Walz (60). 

Sonst wirkt der Wahlkampf weiterhin eher wie ein Schachspiel: mit Zügen und Gegenzügen – aber keinem Schachmatt. 

Hinter Trumps „Polymarket“-Ausschlag könnte Elon Musk (54) stecken, berichtet jetzt „Forbes“: Der reichste Mann der Welt (Vermögen: 264 Mrd. Dollar) hatte sich am Wochenende bei einem Auftritt in Butler (Pennsylvania) geradezu euphorisch hinter den Republikaner gestellt.

Mega-Summe als Wetteinsatz

Auch hatte er auf seiner Plattform X den Zuwachs der Wettchancen für sein Idol kommentiert. Musk hat mit 200 Millionen Followern enormen Einfluss. Das könnte Zocker angelockt haben. 

Auf „Social Media“ wurde aber eher die Riesenwette eines Nutzers („Fredi9999“) in Höhe von vier Millionen Dollar als Grund für den Trump-Schub ausgemacht. Anders als bei anderen Plattformen gibt es bei „Polymarket“ keine Obergrenzen beim Geldeinsatz. 

Für einige Wahlbeobachter gelten Wettbörsen – trotz des jüngsten Trump-Rätsels – als verlässlichere Wahlkampf-Barometer als Umfragen. 

Meinungsforscher sehen Harris leicht vorn

Jedenfalls: Im Schnitt aller US-weiten Meinungsumfragen liegt Harris weiterhin mit zwei Prozentpunkten vorn. Es ist ein Wert, der sich seit mehr als einem Monat kaum verändert hat. Das anerkannte Chancen-Modell von Umfragen-Guru Nate Silver (46) berechnet die Wahrscheinlichkeit eines Harris-Siegs derzeit mit 55 Prozent. 

Es bleibt ein Wahl-Thriller – mit intakten Siegeschancen für beide Kandidaten.