Löwen zu verkaufen!

Mega-Knall bei Drittligist 1860 München: Investor Hasan Ismaik (47) ist bereit, seine Anteile zu verkaufen.

Wer kauft jetzt die Löwen?

Vor 14 Jahren stieg er mit 18 Millionen ein, hält 60 Prozent der Anteile, hat rund 65 Millionen bisher in den Verein gesteckt.

Seit dem Absturz 2017 bis in die Regionalliga spielen die Löwen seit 2018 in der 3. Liga, stehen aktuell auf Platz neun, der Klassenerhalt ist rechnerisch noch nicht gesichert.

Der Wert seiner Anteile liegt aktuell bei rund 25 Millionen Euro. Bei welcher Summe Ismaik tatsächlich schwach wird, ist fraglich.

Interessenten an seinen Anteilen gab in den letzten Jahren einige, doch bisher blockte der Geschäftsmann (u.a. Bauunternehmer) immer ab. Jetzt sagte er dem BR: „Jeder, der glaubt, die Fähigkeit zu haben, 1860 zu kaufen – meine Tür steht offen. Aber wenn er nicht 200 bis 300 Millionen hat, wird es für ihn nicht funktionieren.“

Noch-Präsident Robert Reisinger (61) bestätigt gegenüber BILD: „Grundsätzlich kommentieren wir die Entscheidung unseres Mitgesellschafters nicht. Wir können jedoch bestätigen, dass wir seit Oktober in konstruktiven Gesprächen stehen, die jedoch durch die Entwicklungen im eV nicht einfacher geworden sind.“ Was er meint: Reisinger und seine Vizepräsidenten werden im Sommer nicht mehr vom Verwaltungsrat für das Amt nominiert.

Wie viel Geld braucht 1860, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen?

Ein Stadion-Neubau liegt bei rund 100 Millionen, mit rund 15 Millionen für die nächsten drei Spielzeiten für den Kader ist zu rechnen.

Einer, der sein Interesse an den Löwen bereits bekundet haben soll, ist nach BILD-Infos Jens Lehmann (55). Der Ex-Keeper wurde mit einer Investorengruppe aus England vorstellig. Doch die Gespräche sollen in den letzten Monaten ins Stocken geraten sein.

Was für einen Investor stellen sich die Löwen vor?

Die Vergangenheit hat gezeigt: Solange Investor und Verein nicht an einem Strang ziehen, kann der Verein keinen Erfolg haben. Seit 14 Jahren wird gestritten und sich gegenseitig blockiert. Die Zahlen: Der Deutsche Meister von 1966 stieg bis in die Regionalliga (2017) ab, 5 Präsidenten, 16 Geschäftsführer/Sportdirektoren und 17 Trainerwechsel gab es seit dem Ismaik-Einstieg.

Für Reisinger steht fest: „Der Fußball ist an der Spitze zu teuer und zu komplex geworden, um Klubs noch wie vor zwanzig oder dreißig Jahren führen zu können. Geldgeber sind heute unverzichtbare Partner im Profisport. Auch beim TSV 1860 München, der mit seiner bayerischen Kultur, Geschichte und Tradition, mit seiner Fanbasis und seinen vielen Mitgliedern nach wie vor eine große Anziehungskraft besitzt.“

Wichtig für Reisinger: „Die Kapitalausstattung darf nicht mehr ausschließlich in Form von Krediten erfolgen. Diese Art der Finanzierung kann dem Klub die notwendige Flexibilität nehmen. Es wäre daher wünschenswert, wenn sich mehrere Investoren mit regionalen Wurzeln finden würden, die als Sponsoren und Anteilseigner gemeinsam mit dem Verein die Zukunft des TSV 1860 München gestalten würden. Ich bin überzeugt, dass ein nachhaltiges Investment in den TSV 1860 München sowohl für den Verein wie auch für die Profi-Fußballgesellschaft und die Geldgeber gewinnbringend sein kann. Eine kooperative Strategie, gemeinsame realistische Zielvorstellungen und eine Umsetzung mit der nötigen Geduld und Sachkunde sind dafür die Voraussetzung.“

Ob sich ein Käufer finden wird?