Nun hat es die Nummer 2 bei den Frauen erwischt!

Die Weltranglisten-Zweite im Tennis, Iga Swiatek (23), wurde wegen Dopings für einen Monat gesperrt. Das gab die Frauentennis-Organisation WTA bekannt. Die Polin wurde positiv auf Trimetazidin (TMZ), einen Wirkstoff gegen Angina, getestet.

Bereits im März wurde mit Jannik Sinner (23) die Nummer 1 der Männer gleich zweimal positiv getestet, jedoch bis heute nicht gesperrt. Der Internationale Sportgerichtshof Cas will sich seines Falles nach den Australian Open im Januar annehmen.

Gesperrt wurde Swiatek von der International Tennis Integrity Association (ITIA), die das Tennis-Anti-Doping-Programm (TADP) verwaltet.

Der Institution hatte die frühere Nummer 1 erklärt, ein kontaminiertes Medikament, Melatonin, eingenommen zu haben. So sei die verbotene Substanz TMZ in ihren Körper gelangt. Das wurde ihr geglaubt. Melatonin an sich ist nicht verboten, aber TMZ.

Vor dem Turnier in Cincinnati wurde die fünfmalige Grand-Slam-Siegerin am 12. August positiv getestet. Das Ergebnis erhielt sie nach eigener Aussage am 12. September, also nach den US Open. Dennoch spielte sie die WTA Finals und die Endrunde im Billie Jean King Cup; lediglich bei drei Turnieren in Asien konnte sie wegen der vorläufigen Sperre nicht antreten.

Bei den WTA Finals durfte Swiatek wieder spielen, trotz dass noch acht Tage Sperre übrig sind. Dennoch hatte sie den Platz an der Spitze der Weltrangliste an die Belarussin Aryna Sabalenka (26) verloren, da sie in Asien viele Punkte hätte verteidigen müssen, was wegen der Sperre nicht möglich war.

Die verbleibenden acht Tage Sperre wird sie nun im spielfreien Dezember abbummeln. Ein Witz, wenn man bedenkt, wie in anderen Sportarten mit positiv getesteten Athleten umgegangen wird, von der wiederholten monatelangen Vertuschung durch die ITIA ganz zu schweigen. Bei Sinner dauerte es gar fünf Monate, bis alles ans Licht kam. Wie bei Swiatek war da das Verfahren bereits abgeschlossen.

„Es war ein Schlag für mich. Ich war schockiert und die ganze Situation machte mir große Sorgen. Zuerst konnte ich nicht verstehen, wie das möglich war und wo es herkam“, sagte Swiatek in einem Video in ihren sozialen Netzwerken. „Es war die bisher schwierigste Zeit meiner Karriere. Unverdient, denn ich habe nichts falsch gemacht.“

Wie also kam das TMZ in ihren Körper, wenn sie angeblich nichts falsch machte? In einer Erklärung ihres Managements heißt es: „Die Ursache für die unglaublich niedrige Konzentration von Trimetazidin ist eine Spuren-Kontamination mit dieser Substanz in der Fabrik-Produktionsphase eines anderen Arzneimittels mit Melatonin.“

Das sei beliebt bei Sportlern, weil es das Einschlafen beim Zeitzonen-Wechsel erleichtere. Swiatek: „Es war ein Schock, das zu hören, aber es erklärt auch eine Menge. Es ist eine Substanz, von der ich noch nie gehört hatte. Also hatte ich ein starkes Gefühl der Ungerechtigkeit, den ich nehme Melatonin seit langer Zeit. Ohne kann ich bei den vielen Reisen nicht schlafen.“

Fakt ist: Beim Start in die neue Saison um den Jahreswechsel herum in Australien ist Swiatek wieder dabei, darf auch die Australian Open Mitte Januar spielen. Im Welt-Tennis zählen somit nun zwei positiv auf Doping getestete Athleten zu den Top-Sportlern.