Drohen wieder Randale?
Vor dem brisanten Drittliga-Duell zwischen Erzgebirge Aue und Energie Cottbus am Dienstagabend (19 Uhr) schlagen die Sicherheitsbehörden Alarm. Das Landratsamt des Erzgebirgskreises hat eine drastische „Allgemeinverfügung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung“ erlassen – und die hat es in sich!
Ganz Aue verwandelt sich für einen halben Tag in eine streng überwachte Sperrzone. Metallstangen, Latten, Steine und sogar bestimmte Kleidung – alles verboten!
Was bedeutet das für die Fans? Eine ganze Liste von Gegenständen ist am Spieltag tabu! Von Baseballschlägern, Fahnenstangen über Messer bis hin zu Scheren – alles, was als Waffe genutzt werden könnte, darf nicht mitgeführt werden. Es sei „hinreichend wahrscheinlich“, dass die verbotenen Gegenstände als Wurfgeschosse oder Waffe verwendet werden.
Auch Schutzkleidung wie Einweg- oder Mehrwegoveralls, Helme oder Schutzwesten sind nicht erlaubt. Dazu gibt es ein klares Verbot für Masken, die als Schutz vor Identifizierung genutzt werden könnten.
Komplette Stadt wird zur Verbotszone
Wo gelten die Verbote? Nicht nur im Stadion! Die Sicherheitszone erstreckt sich über das gesamte Stadtgebiet von Aue-Bad Schlema und sogar darüber hinaus. Auch Lößnitz und Teile von Stollberg sowie die Bundesstraße 169 sind betroffen. Wer hier am Spieltag unterwegs ist, sollte gut aufpassen – die Verbotszone ist riesig!
Wann gilt das Ganze? Ab 14 Uhr am Dienstag wird’s ernst. Bis 23 Uhr gilt die strikte Regelung. Das bedeutet: Wer zum Abendspiel ins Erzgebirgsstadion will, sollte rechtzeitig anreisen – und am besten ohne verbotene Gegenstände.
Warum das alles? Die Behörden haben massive Sicherheitsbedenken! Teile der Fanszenen aus Aue und Cottbus seien für ihre Gewaltbereitschaft bekannt. Besonders die Anhänger des FC Energie haben in der Vergangenheit durch Pyrotechnik und Gewalt auf sich aufmerksam gemacht. Die Hooligans fallen immer wieder durch aggressives und gewalttätiges Verhalten auf.
Die Polizei rechnet mit rund 13.000 Zuschauern, darunter 1.800 Cottbus-Fans. Ein „bedeutsamer Teil“ dieser Fans wird als gewaltbereit eingestuft und könnte versuchen, auf Umwegen in die Stadt zu gelangen, um Krawall zu suchen.
Heftige Ausschreitungen beim letzten Duell
In der Allgemeinverfügung heißt es: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind Störungen der öffentlichen Sicherheit und damit einhergehenden Beeinträchtigungen der Rechtsordnung in Form von massiven Körperverletzungsdelikten sowie Eigentumsdelikten (…) zu erwarten.“
Droht wieder Krawall? Die letzte Begegnung der beiden Teams in Aue, im September 2015, endete in einem Chaos. Damals eskalierte die Lage nach dem Spiel. Cottbus-Hooligans griffen Polizeibeamte an und sorgten für heftige Ausschreitungen.
„Unter anderem verübten die Cottbuser Gästefans nach dem Spiel einen schweren Landfriedensbruch im Zusammenhang mit mehrfachen gewalttätigen Angriffen auf Polizeibeamte. Die Einsatzkräfte der Polizei wurden mit verschiedenen Gegenständen angegriffen und teilweise verletzt“, heißt es in der Verfügung.
Und weiter: „Insbesondere der Wurf eines selbstgebauten pyrotechnischen Erzeugnisses führte zu einer erheblichen Beschädigung eines Einsatzfahrzeuges, von Beweissicherungstechnik sowie zur Verletzung eines unbeteiligten Kindes und eines Polizeibeamten.“ Auch im Bereich des Gästeparkplatzes kam es 2015 zu massiven Ausschreitungen und Angriffen auf die Polizei durch Steinwürfe und Tritte.
Um solche Szenen am Dienstag zu verhindern, wird die Polizei mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein.