Solche turbulenten Tage hat das politische Berlin lange nicht gesehen!

Nach dem Rauswurf von Ex-Finanzminister Lindner (45, FDP) will Kanzler Scholz (66, SPD) die Überbleibsel seiner Regierung mit aller Macht bis zum 15. Januar zusammenhalten. Dann will er die Vertrauensfrage stellen. Doch die Opposition, allen voran CDU-Chef Merz (68), drängt auf eine schnellere Entscheidung – die Vertrauensfrage soll nächste Woche kommen.

Nerven im Bundestag liegen blank

► Dieses Polit-Chaos schlägt sich mittlerweile offenbar auch im Ton auf den Fluren des Reichstagsgebäudes nieder: Ein Vorfall zwischen der CDU-Abgeordneten Serap Güler (44) und einem SPD-Kollegen zeigt, wie dünn die Nerven im Bundestag inzwischen liegen.

Auf X (vormals Twitter) berichtete Güler von der hitzigen Begegnung: „Gerade im Foyer des Reichstags schrie – ja, schrie (!) – mich ein Kollege der SPD-Fraktion regelrecht an, wir müssten jetzt staatspolitische Verantwortung tragen und dürften keine ‚Frontalopposition‘ machen.“

Für Güler sei es „menschlich nachvollziehbar“, wenn jemand angesichts der Krise die Nerven verliere, schreibt sie auf X. Doch: „Zu meinen, ihr könnt uns unter Druck setzen, funktioniert nicht. Bei mir nicht und bei dem Rest der CDU/CSU auch nicht. Ihr habt den Karren gegen die Wand gefahren. Ihr könnt das jetzt schnell mit Würde beenden oder in die Länge ziehen und dem Land weiter schaden.“

Wut-Tirade beim Jacke-Abholen

► Gegenüber BILD erklärte Güler den Vorfall genauer: „Ich habe den Kollegen aus NRW angesprochen mit ‚Ihr macht Sachen …‘, und da brodelte es aus ihm heraus. Er war mit den Nerven einfach blank. Ich verstehe, dass die alle nervös sind, aber ehrlich: Dann sollen sie ihren Kanzler anschreien. Der trägt für das Ganze die Verantwortung.“

Das Ganze sei im Foyer passiert, während sie zeitgleich ihre Jacken abgeholt haben. Güler zu BILD: „Er schrie dann noch beim Weitergehen.“