Freie Bahn für Giga-Schulden: Nach einer nächtlichen Marathonsitzung bis in die frühen Morgenstunden des Freitags (5 Uhr) ist es offiziell: Union, SPD und Grüne haben sich auf ein Schuldenpaket in Höhe von am Ende weit über 1000 Milliarden Euro verständigt.
Finanz-Experte Christian Röhl (48), renommierter Chefökonom bei Börsen-Maklerunternehmen Scalable Capital, zu BILD: „Dieser XXL-Wumms ist historisch! Was Merz vorhat, ist größer als der Aufbau Ost!“
Das ist Merz Giga-Schulden-Paket
► 14. März 2025: Fast-Kanzler Friedrich Merz einigt sich mit SPD und Grünen auf ein Giga-Schulden-Paket. Er tritt am frühen Nachmittag vor die Presse, spricht selbst von einer „gewaltigen Summe“.
Ergebnis: Es gibt einen Sonderschulden-Topf über 500 Milliarden Euro (läuft über 12 Jahre). Mit dem Geld sollen unter anderem neue Straßen, Brücken etc. finanziert werden.
Dazu kommt: Künftig sollen alle Ausgaben für Verteidigung, Geheimdienste und Zivilschutz, die 43 Milliarden Euro/Jahr übersteigen, von der Schuldenbremse ausgenommen werden.
Bedeutet: Die nächste Regierung kann nun massiv in die Bundeswehr investieren oder die Ukraine unterstützen, das unbegrenzt über Kredite finanzieren.
Das war der „Aufbau Ost“
► 23. März 1993: Kanzler Helmut Kohl (†87) verkündet eine milliardenschwere Finanzhilfe für die „neuen Bundesländer“: „Aufbau Ost“. Die finanzielle Unterstützung zum Wiederaufbau Ostdeutschlands, das zum Ende des DDR-Regimes 1989 brach lag (verfallende Altbauten, Abriss statt Sanierung), verhandelte Kohl damals mit seinem Innenminister Wolfgang Schäuble (†81) und Vertretern der damals neuen Bundesländer.
Ergebnis: Ein bis dahin einmaliges Riesen-Finanz-Paket für die reine Aufbauhilfe von Ostdeutschland: 250 bis 300 Milliarden machte die Kohl-Regierung dafür locker.
Merz‘ XXL-Schuldenpaket übertrifft in der Gesamtsumme (ohne Einberechnung der Inflation) jetzt sogar den „Aufbau-Ost“ deutlich. Es soll am Dienstag offiziell vom Bundestag beschlossen werden.