Seine Absage sorgt weiter für Wirbel!
DFB-Sportdirektor Rudi Völler (64) hat am Sonntag in der Sendung BILD Sport bei WELT TV erstmals über die überraschende DFB-Absage von Bernd Leno (32) gesprochen.
Leno hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann in einem Gespräch selbst für die Nations-League-Spiele der Nationalmannschaft in Bosnien und am Montag (20.45 Uhr, RTL und hier im Live-Ticker) in München gegen Holland abgesagt. Nach der ter-Stegen-Verletzung (Patellasehnenriss) wollte er nicht in der Rolle als Reservist zum DFB kommen.
Völler: „Das Einzige, was Leno nicht richtig verstanden hat, ist, dass er (Nagelsmann, Anm. d. Red.) ihm schon eine Perspektive gegeben hat. Vielleicht nicht für diese beiden Länderspiele. Da hat er ihm klar kommuniziert, dass er nicht zum Einsatz kommen wird. Aber mittelfristig schon. Das weiß ich von Julian, als ich mit ihm gesprochen habe.“
Und weiter: „Durch den Ausfall von Marc-Andre ter-Stegen, der wahrscheinlich das komplette Jahr ausfallen wird, glaube ich schon, dass er seine Chance bekommen hätte. Das hat er ihm versucht zu erklären.“
Der Keeper von Premier-League-Klub Fulham zu BILD: „Sie haben mir gesagt, dass ich dabei wäre, aber kein Spiel bekomme. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, in London zu trainieren. Julian weiß, dass ich natürlich immer da bin, wenn sie mich brauchen und ich dem Team wirklich weiterhelfen kann. Ich bin mit mittlerweile 32 Jahren kein Newcomer mehr, habe nie Ansprüche hinter Manuel und Marc gestellt, sondern immer abgeliefert und nie Sprüche geklopft.“
Auch Nagelsmann hatte sich auf der Pressekonferenz vor dem Nations-League-Spiel in Bosnien-Herzegowina zu Leno geäußert.
Nagelsmann: „Am Ende lebe ich mit der Erklärung von Bernd. Es ist relativ simpel, er hat Forderungen gestellt in dem Gespräch, die ich nicht erfüllen konnte. Deswegen hat er von mir eine sehr interessante Perspektive aufgezeigt gekriegt, die nicht in der Kurzfristigkeit liegt, sondern in der Mittelfristigkeit.“
Und weiter: „Damit war er aber nicht zufrieden, sodass er sich entschieden hat, nicht zu kommen. Am Ende muss jeder das selber wissen, wie er das gestalten möchte. Bernd hat das so entschieden. Ich mache die Tür jetzt nicht zu. Aber sie ist auch nicht weiter aufgegangen. Aber wenn er herausragend spielt und die anderen nicht, kann die Tür auch wieder weiter aufgehen. Er ist keine 25 mehr, er hat eine gewisse Reife, Dinge zu bewerten, dann darf er das gerne für sich machen.“
Nach dem Ausfall von ter Stegen wollte Nagelsmann Leno, der in England für den FC Fulham eine starke Saison spielt, als Nummer drei nominieren. Das genügte dem neunmaligen Nationalspieler nicht.
Denn: Nach BILD-Informationen wollte Leno, der auf der aktuellen Länderspielreise keinen Einsatz bekommen hätte, zumindest die Zusage für ein Spiel im November – diese wollten ihm weder Nagelsmann noch Torwartcoach Andreas Kronenberg geben.
Völler: „Die Entscheidung ist jetzt so gefallen. Die Tür ist nicht ganz zu. Aber es wird auch nicht ganz so einfach, da hereinzurutschen.“