Saarlouis (Saarland) – Alles nur erfunden? Im Juni behauptete ein Syrer (28), ein Unbekannter habe einen Hund auf ihn gehetzt. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund wurde zunächst nicht ausgeschlossen. Jetzt die Wende: Ein entsprechender Vorfall hat sich laut Polizei gar nicht ereignet.
Was war passiert? Der 28-Jährige war nach der angeblichen Hunde-Attacke mit Bisswunden in einer Klinik erschienen. Er wurde behandelt, erstattete dann Strafanzeige.
Die Polizei nahm die Ermittlungen auf, suchte Zeugen. Die Abteilung Staatsschutz wurde eingeschaltet. Ein rassistischer Hintergrund konnte nicht ausgeschlossen werden.
Opfer war gar nicht am angeblichen Tatort
Ereignet haben soll sich das Ganze nach Angaben des angeblich dort gebissenen Mannes in der Hülzweilerstraße im Saarlouiser Stadtteil Fraulautern, und zwar am 13. Juni gegen 18 Uhr.
Der Täter wurde als etwa 30-jähriger Mann beschrieben – kräftig, mit Ohrpiercing, Tattoo auf dem Unterschenkel und blonden Haaren. Er soll eine kurze, blaue Hose und ein rotes T-Shirt getragen haben.
Es stellte sich laut Polizei aber heraus, dass der 28-Jährige zu diesem Zeitpunkt gar nicht am Tatort gewesen ist. Laut „Saarländischem Rundfunk“ wurde zuvor unter anderem ein Busfahrer befragt, wohl auch Handydaten abgeglichen.
Polizei ermittelt wegen Vortäuschens einer Straftat
Ein Sprecher des Landespolizeipräsidiums im Saarland: „Die Ermittlungen richten sich nunmehr gegen den Anzeiger wegen des Verdachts des Vortäuschens einer Straftat.“
Woher die Bisswunden stammten, wurde bisher nicht geklärt.