Der VW-Motor stottert nicht mehr. Fährt der Konzern nach Milliarden-Sparprogrammen und Personalabbau jetzt plötzlich (ausgerechnet) mit E-Autos wieder aus der Krise?
Die Auslieferungszahlen sprechen dafür – und das mitten in der Krise wegen hoher US-Zölle auf Autos. Die Zahl der ausgelieferten vollelektrischen Autos in Europa hat sich nach BILD-Informationen 2025 in den ersten drei Monaten gegenüber 2024 von 74.400 auf mehr als 150.000 Autos verdoppelt.
Bei allen Antriebsarten verzeichnete der Konzern bei Fahrzeug-Bestellungen ein Plus von 29 Prozent. VW-Konzernchef Oliver Blume zu BILD: „Der Volkswagen-Konzern hat seine Hausaufgaben gemacht. Jetzt schalten wir einen Gang hoch und gehen auf die Überholspur.“
Fast jedes zweite E-Auto aus dem VW-Konzern
▶︎ Insgesamt verzeichnet das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 2025 von Januar bis März 112.968 Neuzulassungen von reinen E-Autos. Nummer eins VW mit 25.393 vor BMW mit 10.315. Dahinter folgen die VW-Konzerntöchter Skoda, Audi und Seat, die 9258, 8634 und 8063 Neuzulassungen erreichten.
▶︎ Mercedes (Platz sechs) verkaufte 7090 E-Autos. Absteiger ist US-Hersteller Tesla der mit 4935 Fahrzeugen auf Platz acht landete. Im Vorjahreszeitraum hatte Tesla noch auf dem ersten Platz, im Gesamtjahr auf Rang drei gelegen. Damit ist fast jedes zweite neu zugelassene E-Auto (rund 48 Prozent) im deutschen Markt ein Fahrzeug aus dem Volkswagen-Konzern.
Konzern-Boss Blume freut das. „Klarer Elektro-Marktführer in Europa, Zahl der ausgelieferten Stromer in unserer Heimatregion verdoppelt, 7 der 10 meistverkauften vollelektrischen Modelle in Deutschland aus dem Volkswagen-Konzern: Unsere einzigartige Produktoffensive ist im Markt angekommen“, so Blume zu BILD.
Doch trotz der guten Zahlen muss bei VW weiter gespart werden. Man arbeite weiter intensiv daran, „unsere Kosten zu reduzieren.“ Von der Politik erwartet Blume, dass man dort endlich auch Vollgas gibt: „Auch für Deutschland ist es höchste Zeit für einen Aufbruch. Wir erleben global zurzeit wirtschaftspolitisch beispiellose Herausforderungen. Wir brauchen jetzt einen deutlichen politischen Impuls für den Industriestandort Deutschland.“