Am Dienstagabend wollen die Präsidenten Trump und Putin über die Zukunft der Ukraine und womöglich auch über die Zukunft Europas verhandeln. Mit potenziell verheerenden Auswirkungen für die Sicherheit unseres Kontinents.

Darum herrscht in Europas Hauptstädten Alarmstimmung. Aber auch Aufbruchsstimmung!

▶︎ In Kiew befürchtet man, dass Trump Putin Gebiete zuschreibt, die bislang nicht einmal unter russischer Kontrolle sind. Darum arbeitet die ukrainische Armee daran, unabhängig von den USA zu werden, will im laufenden Jahr mit 4,5 Millionen Kampfdrohnen dreimal so viele wie im vergangenen Jahr herstellen. So könnte man ein Ausbleiben von Artilleriemunition aus den USA besser kompensieren.

Doch auch in Russlands Nachbarländern Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen geht die Angst um. Ein Deal zwischen Trump und Putin, so die Befürchtung, könnte einen Abzug von US-Truppen und einen Angriff der russischen Armee binnen weniger Jahre bedeuten.

▶︎ Darum gaben alle vier Länder bereits in der vergangenen Woche bekannt, aus der Ottawa-Konvention zum Verbot von Antipersonenminen austreten zu wollen. Der Grund: Möchte man Russlands zahlenmäßig überlegene Armee aufhalten, bräuchte man – ähnlich wie die Ukraine jetzt – Millionen Minen entlang der eigenen Grenze.

▶︎ Noch weiter geht das kleine Litauen, das befürchtet, nach einem Deal der mächtigen Präsidenten selbst im Kriegsfall keine US-Unterstützung von Nato-Partner USA mehr zu bekommen. Darum will Vilnius jetzt seine Verfassung ändern, um (französische) Atomwaffen auf seinem Territorium stationieren zu können.

„Wir glauben, dass wir die Möglichkeit prüfen müssen, Artikel 137 der Verfassung der Republik Litauen anzupassen, wenn unsere Verbündeten realistische Pläne für die Stationierung von Atomwaffen in Litauen vorschlagen“, sagte Verteidigungsministerin Dovile Sakaliene.

▶︎ Auch Paris und London bereiten sich auf den Worst Case Trump-Putin-Pakt zur Ukraine vor. Darum nehmen Pläne zur Entsendung von bewaffneten Friedenstruppen in die Ukraine – auch gegen den Willen Russlands – immer mehr Form an.

Sollte Trump die Ukraine unter den Zug werfen, könnten so mächtige EU-Staaten einspringen, was zu einem Showdown mit Moskau UND Washington führen könnte …