Alice Weidel ist das Gesicht der Alternative für Deutschland (AfD) und steht seit 2022 gemeinsam mit Tino Chrupalla (49) an der Spitze der Partei.
Nun ist sie für die AfD von größerer Bedeutung als je zuvor: Bei der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar tritt Weidel als Kanzlerkandidatin an.
Wie Alice Weidel es in die Spitzenpolitik schaffte, was sie vor ihrer politischen Karriere machte und wer ihre Partnerin ist, lesen Sie hier.
Alice Weidel im Steckbrief
Akademischer Werdegang von Alice Weidel
Alice Weidel wuchs als jüngstes von drei Kindern in Harsewinkel in Gütersloh auf und absolvierte 1998 am CJD-Gymnasium in der nahegelegenen Stadt Versmold ihr Abitur.
Nach dem Abitur begann sie ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth, welches sie 2004 als eine der Jahrgangsbesten abschloss.
Nach dem Studium zog es sie beruflich in die Vermögensverwaltung. Zwischen 2005 und 2006 arbeitete die heutige Spitzenpolitikerin als Analystin bei Goldman Sachs in Frankfurt.
Nachdem sie erste Berufserfahrung in der Finanzberatung sammeln konnte, widmete sich Weidel dem Schreiben ihrer Doktorarbeit über die Zukunft des chinesischen Rentensystems an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. Nach einem Forschungsaufenthalt in China promovierte sie 2011 magna cum laude.
Peter Oberender (†73), Gesundheitsökonom und Doktorvater von Alice Weidel, trug als Mitbegründer der „Wahlalternative 2013“, aus der später die AfD hervorging, maßgeblich zur Entstehung der Partei und womöglich auch zu Weidels politischem Werdegang bei.
Alice Weidels politische Karriere
- 2013 trat die AfD-Politikerin in die damals neu gegründete Alternative für Deutschland (AfD) in Baden-Württemberg ein
- Zwei Jahre später, im Jahr 2015, erhielt Weidel einen Platz im Bundesvorstand der AfD, dem obersten Gremium der Partei
- 2016 kandidierte Weidel erfolglos für den baden-württembergischen Landtag
- 2017 folgte der politische Durchbruch: als Spitzenkandidatin des baden-württembergischen AfD-Landesverbandes zog Weidel in den Bundestag ein und übernahm zusammen mit Alexander Gauland (83) den Vorsitz der AfD-Bundestagsfraktion
- 2019 wurde Weidel zur stellvertretenden Bundessprecherin der AfD gewählt
- 2020 übernahm sie zudem den Landesvorsitz der AfD Baden-Württemberg
- 2021 zog sie erneut in den Bundestag und übernahm gemeinsam mit Tino Chrupalla den Fraktionsvorsitz
- 2022 wurde sie mit Tino Chrupalla in der Doppelspitze zur Bundessprecherin bzw. Bundesparteivorsitzenden Bundespartei gewählt
- Im Oktober 2024 ernannte der AfD-Landesverband Baden-Württemberg die Parteivorsitzende zur Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl 2025
- Im Dezember 2024 nominierte der AfD-Bundesvorstand die 45-jährige zur Spitzen- und Kanzlerkandidatin der AfD für die Neuwahlen. Anfang Januar 2025 schenkte auch die Basis der Partei Weidel ihr Vertrauen und erklärte sie offiziell zur AfD-Kanzlerkandidatin.
Das Privatleben von Alice Weidel
Alice Weidel lebt gemeinsam mit ihrer Frau und dessen zwei Söhnen mal in Überlingen am Bodensee, mal in Einsiedeln in der Schweiz. Wer die Frau an ihrer Seite ist? Die aus Sri Lanka stammende Schweizer Film- und Fernsehproduktionsleiterin Sarah Bossard.
Mit ihrer Partnerschaft wird Alice Weidel häufig konfrontiert, weil die lesbische Beziehung mit einer dunkelhäutigen Frau nicht mit den Werten der AfD übereinstimme. So steht etwa im Wahlprogramm der Partei, dass andere Formen des Zusammenlebens als die Ehe zwischen Mann und Frau nicht zu fördern seien.