Sie ist das größte deutsche Treffen für Autofahrer und Autohersteller: Die IAA Mobility in München. 500.000 Besucher kamen zur Messe 2023. Über 800 Firmen zeigten Fahrzeuge und Entwicklungen.
Im September 2025 soll die IAA zum dritten Mal in München stattfinden. Danach steht die Verlängerung bis 2031 an. Doch die ist jetzt gefährdet. Die Grünen sperren sich gegen den besucherstärksten Teil der Messe.
2020 hatte München den früheren Veranstaltungsort Frankfurt beim Veranstalter, dem Verband der Automobilindustrie (VDA), ausgestochen. Ministerpräsident Markus Söder (57, CSU) und Oberbürgermeister Dieter Reiter (66, SPD) hatten die Münchner Messegesellschaft massiv bei der Bewerbung. Ihr stärkstes Argument: Die Stadt stellt den Firmen große Plätze in der Innenstadt als Ausstellungsfläche zur Verfügung.
Damit hatten sie Erfolg. München holte die Messe. 2021 und 2023 besuchten Zehntausende die Stände von BMW, Mercedes, Porsche und Ford auf dem Marienplatz, in der Münchner Residenz und auf dem antiken Königsplatz. Sogar US-Hersteller Tesla stellte aus, obwohl das Unternehmen von Elon Musk sonst nie auf Messen auftritt.
Genau diese Ausstellungsflächen wollen jetzt die Grünen streichen. Argumente: Die Plätze würden nur als „Werbung für Konzerne“ dienen. Es habe „massive Bürgerbeschwerden“ gegeben. Und: „Den öffentlichen Raum als quasi kostenfreie Werbefläche anzubieten, halten wir angesichts der angespannten Haushaltslage der Landeshauptstadt nicht mehr für sinnvoll.“
So erklären es zwei Bezirksausschüsse, in denen die Grünen die Mehrheit stellen. Dem Stadtrat liegt ein Antrag der Partei vor, der verlangt, dass IAA nur noch auf dem Messegelände stattfindet – nicht mehr in der Innenstadt.
Die CSU im Stadtrat hält dagegen: „München ist eine Autostadt und sollte dazu auch stehen, ohne Wenn und Aber“, fordert ihr Chef Manuel Pretzl in einem Gegenantrag. Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) will dem Stadtrat ein Vollprogramm für die IAA ab 2027 vorlegen: Alle Plätze für alle Firmen. Aber: Die CSU hat nur so viele Stimmen wie die Grünen…
Abstimmung: Nächste Woche. Der IAA-Showdown. Ausgang: Ungewiss.
VDA-Präsidentin Hildegard Müller will die Zukunft an der Isar. „Wir fühlen uns mit der IAA in München wohl und hoffen, dass der Stadtrat entsprechend entscheidet.“ Stefan Rummel, einer der beiden Münchner Messe-Chefs, warnt als Mitveranstalter allerdings: „Das ist der wichtigste Teil, dass wir auf die Open Spaces kommen. Man muss die Innenstadt bespielen.“
In Frankfurt, dem 2020 unterlegenen Konkurrenten, könnte dagegen Hoffnung aufkommen. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hatte schon erklärt, die IAA sofort wieder an den Main zurückholen zu wollen.