Eine pikante Affäre erschüttert Italien! Seit Kulturminister Gennaro Sangiuliano (62) öffentlich eine Affäre mit der Influencerin Maria Rosaria Boccia (41) eingeräumt hat, kommt der Stiefelstaat nicht zur Ruhe. Am Freitag räumte der Minister seinen Stuhl.

Boccia, Ex-Inhaberin eines Salons für Brautmoden, hatte in der Vergangenheit auf ihrem Instagram-Account wiederholt Fotos von sich und Sangiuliano gepostet. Bei den verschiedensten Anlässen, auch mal ganz vertraut Wange an Wange.

Aber erst, als Boccia dort stolz verkündete, dass sie vom Kulturministerium als „Beraterin für Großevents“ engagiert worden sei – unter anderem für den G7-Kulturgipfel in Pompeji – wurde die Öffentlichkeit hellhörig. Während Sangiulianos Ministerium umgehend dementierte, konterte die umtriebige Influencerin mit der Veröffentlichung entsprechender E-Mails, die ihre Behauptungen stützen sollten.

Die Rache der Ex-Geliebten

Unterdessen kehrte der Kulturminister den vorbildlichen Ehemann heraus, zeigte sich beim Filmfest in Venedig an der Seite seiner Ehefrau. Bis zum vergangenen Mittwoch. Den Tränen nahe gestand Sangiuliano, er habe Boccia im Mai dieses Jahres auf einer Party in Neapel kennengelernt, die Beziehung aber zwischen Ende Juli und Anfang August beendet.

Die enttäuschte Ex-Geliebte sinnt nun offenbar auf Rache: So behauptete Boccia, der Kulturminister habe öffentliche Gelder für ihre Reisen verwendet, sie mit vertraulichen Informationen versorgt und sie zu einer Art Sonderberaterin ernannt. Ihre Behauptungen unterlegte die Influencerin mit Audioaufnahmen von vertraulichen Telefongesprächen, Screenshots von Flugtickets sowie Fotos von Programmen für offizielle Regierungsveranstaltungen.

Meloni lehnte Rücktritt zunächst ab

▶︎ Sangiuliano weist die Vorwürfe um Korruption und Veruntreuung öffentlicher Gelder zurück. Die meisten gemeinsamen Reisen hätte er aus eigener Tasche bezahlt, einen Beratervertrag hätte sein Ministerium nicht genehmigt. „Sie hatte keinen Zugang zu geheimen oder vertraulichen Dokumenten“, stellte er klar. Regierungschefin Giorgia Meloni hatte ein Rücktrittsgesuch zunächst abgelehnt.

Am Freitag war der Minister offenbar nicht mehr zu halten: Seine Entscheidung sei unwiderruflich, schrieb Sangiuliano in einem Brief an Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und dankte ihr darin, dass sie ihn verteidigt habe.

Meloni hat sich bislang nicht offiziell zu dem Skandal geäußert. Allerdings reiht sich der aktuelle Vorfall in eine Reihe von Vorkommnissen ein, die der italienischen Ministerpräsidentin zu schaffen machen. So wird gegen Tourismusministerin Daniela Santanchè wegen angeblichen Betrugs und falscher Buchführung ermittelt. Und Meloni selbst war gezwungen, sich von ihrem langjährigen Partner, dem Vater ihrer Tochter, zu trennen. Grund: Der prominente TV-Moderator war bei seinem Arbeitgeber mit widerlichen Bemerkungen über vergewaltigte Frauen aufgefallen.