Die US-Regierung hat der Ukraine verschiedenen Medienberichten zufolge vorgeschlagen, Gebiete an Russland abzutreten. Laut einem Bericht der beinhaltet der US-Vorschlag die Möglichkeit, die Annexion der Halbinsel Krim anzuerkennen sowie die aktuellen Frontlinien des Krieges als Teil eines ukrainisch-russischen Friedensabkommens „einzufrieren“. Die Zeitung beruft sich dabei auf anonyme Quellen in US-Regierungskreisen. Ähnliches berichtete auch das .
Das US-Nachrichtenmedium spricht gar von einem „letzten Angebot“, welches die US-Delegation der Ukraine bei den Verhandlungen vergangene Woche in Paris gemacht habe. Dem Bericht zufolge erwartet die US-Regierung eine Antwort der Ukraine auf das vorgeschlagene Friedensabkommen, das die offizielle Anerkennung der Krim als Teil Russlands und die inoffizielle Anerkennung der russischen Kontrolle über fast alle seit der Invasion 2022 besetzten Gebiete beinhalte. Laut den Medienberichten sieht der US-Vorschlag zudem einen Verzicht der Ukraine auf einen Nato-Beitritt vor.
USA erwarten schon bei Gesprächen in London ukrainische Reaktion
Laut der soll auch der russische Präsident Wladimir
Putin angeboten haben, die Invasion in der Ukraine an der
derzeitigen Frontlinie zu stoppen. Russland sei bereit, auf noch
ukrainisch kontrollierte Bereiche in den vier russisch besetzen Regionen in
der Ukraine zu verzichten – nicht aber auf die von russischem Militär kontrollierten
Gebiete.
In den US-Medienberichten hieß es zudem, die USA erwarteten bei den Gesprächen
ukrainischer Vertreter und westlicher Verbündeter am Mittwoch in London
eine Reaktion der ukrainischen Delegation auf den unterbreiteten
Vorschlag. Die Gebietsabtretungen seien Gegenstand von Gesprächen
zwischen den Regierungen der USA und Russlands. Sollte es aus Kyjiw
grünes Licht geben, könnten die US-Pläne der russischen Regierung
vorgelegt werden.
Selenskyj weist Vorschlag zu Gebietsabtretungen zurück
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schloss Gebietsabtretungen an Russland unterdessen erneut kategorisch aus. „Da gibt es nichts zu bereden. Das steht außerhalb unserer Verfassung“, sagte er vor den Gesprächen in London. Allerdings betonte Selenskyj die ukrainische Bereitschaft zu einer Waffenruhe. Seine Delegation habe bei den anstehenden Gesprächen „ein Mandat für die Besprechung einer bedingungslosen Waffenruhe oder einer Teilwaffenruhe“. Die Ukraine sei „zu einer bedingungslosen Waffenruhe bereit“. Der Weg zu einer solchen sei allerdings „noch sehr weit“. Sollte es zunächst nur eine teilweise Waffenruhe geben, so sei sein Land „zu spiegelbildlichen Maßnahmen bereit“, sagte Selenskyj.
Außenminister und Sicherheitsberater der Ukraine, mehrerer europäischer Verbündeter sowie der USA kommen in London zu Beratungen über eine Beendigung des russischen Angriffskrieges zusammen. In der vergangenen Woche hatte es bereits ein ähnliches Treffen in Paris gegeben. US-Präsident Donald Trump und Außenminister Marco Rubio drohten danach, Washington könnte seine Bemühungen um einen Frieden einstellen, sollte es nicht bald zu einer Einigung kommen.
Wie eine Sprecherin des US-Außenministeriums mitteilte, wird Rubio entgegen ersten Berichten nicht bei dem Londoner Treffen anwesend sein. Der US-Sondergesandte Keith Kellogg nimmt hingegen wie geplant teil. Unklar blieb, ob der US-Sondergesandte Steve Witkoff kommt. Dieser will in den kommenden Tagen erneut nach Moskau reisen, um mit Putin über eine Beendigung des Angriffskrieges zu beraten. Das Gespräch soll der US-Regierung zufolge „später in dieser Woche“ stattfinden. Witkoff hatte in der Vergangenheit mehrfach persönlich mit Putin gesprochen und sich im Anschluss positiv über den russischen Präsidenten geäußert.