Donald Trump (78) vs. Kamala Harris (60): In den nationalen Umfragen liegt der Republikaner in den wichtigen Wechselwähler-Staaten vorn. Die braucht Trump, um wieder ins Weiße Haus einzuziehen und Amerikas 47. Präsident zu werden. Die Wettbüros sagen einen Erdrutsch-Sieg von Trump voraus. Laut der Plattform Polymarket liegen seine Chancen bei 65,1 zu 34,8 Prozent.

Was heißt eine mögliche Wiedereinkehr Trumps ins Oval Office für die USA, Deutschland, die Ukraine?

Peter Rough ist Berater der Republikaner, Leiter der Europaabteilung am konservativ ausgerichteten Hudson Institute in Washington D.C. und war Forschungsdirektor im Weißen Haus unter Ex-US-Präsident George W. Bush (78). Über eine mögliche Trump-Wahl sagt er zu BILD:

Trump und US-Verbündete: Trump könnte US-Verbündete stärker unter Druck setzen, mehr in Verteidigung zu investieren, und wäre bereit, sie gegenüber feindlichen Mächten zu exponieren, um Lastenteilung zu erzwingen.

US-Präsident Joe Biden (81) und Deutschland: Biden hat durch enge Zusammenarbeit mit Berlin und Brüssel Deutschland in einer sicherheitspolitischen „Schlafposition“ gehalten. Ein Trump-Comeback wäre für Scholz ein „hartes Erwachen“. Insbesondere hält sein Team laut Rough das „Projekt der Zeitenwende für eine Totgeburt: durch die bedingungslose Umarmung Deutschlands und die Darstellung aller transatlantischen Probleme als Folge von Trump hat Biden Berlin in den Schlaf gewiegt.“

Trump und Osteuropa: Trump würde sich verstärkt auf Mittel- und Osteuropa konzentrieren (z. B. über Viktor Orbán in Ungarn), im Gegensatz zu Biden, der stark über Berlin agiert.

Die Demokraten-Kandidatin Kamala Harris (60) und Ukraine: Bei einem Wahlsieg von Harris wäre eine Fortführung der Ukraine-Politik zu erwarten – Unterstützung, um weiterkämpfen zu können, aber nicht genug, um zu siegen. Harris könnte Verhandlungen erwägen, falls ein Patt oder Erschöpfung eintritt.

Trump und Ukraine-Verhandlungen: Trump könnte frühzeitig Verhandlungen mit Russland anstreben. Sollte Russland jedoch Widerstand leisten, könnte Trump der Ukraine umfassendere Unterstützung ermöglichen (z.B. Langstreckenraketen)

Energiepolitik: Trump plant, den US-Energiesektor zu fördern, was Russlands Staatsfinanzen und Kriegswirtschaft treffen könnte.

US-Truppenstationierung in Europa: Einige Republikaner fordern eine Verlagerung der NATO-Präsenz weiter nach Osten. Deutschlands strategisch wertvolle US-Einrichtungen könnten dies aber erschweren.

Unberechenbarkeit und „Trumpismus“: Trumps Ansatz bleibt unberechenbar und nutzt Koalitionen innerhalb der Republikanischen Partei, wobei er die genaue Richtung seiner Entscheidungen oft offen lässt.