Friedrich Merz, das ist der CDU-Politiker, der x-mal in der Union gescheitert ist. Dann in die Wirtschaft ging (super!), die AfD halbieren und als Kanzlerkandidat 40 Prozent für die Union holen wollte. Hat nicht so richtig funktioniert: In unserem aktuellen Sonntagstrend liegen Union und AfD erstmals mit 24 Prozent gleichauf!
Und ich finde niemanden, der dagegenhält, wenn ich sage: Die Rechtsaußen-Truppe von Weidel, Chrupalla und Höcke zieht in Kürze an der Merz- und Söder-Union vorbei.
In Umfragen hat die geplante schwarz-rote Koalition ihre in der Bundestagswahl vor sechs Wochen erzielte Mehrheit schon verspielt – bevor sie mit dem Regieren überhaupt begonnen hat. Das ist in der bundesdeutschen Geschichte einmalig! Man könnte auch sagen: Das schwarz-rote Kind liegt noch nicht im Brunnen, es befindet sich aber im freien Fall. Das liegt im Übrigen eher nicht an der SPD, die ihre miserablen 16 Wahl-Prozente hält und daraus eine ziemlich große Welle macht.
Die Kanzlerschaft von Friedrich Merz ist in Not, bevor der Mann seinen Amtseid im Bundestag abgeben konnte. Nicht nur bei vielen Wählern, auch in der Partei wachsen die Zweifel massiv. Peter Müller, der Mann ist CDU-Urgestein und ehemaliger Verfassungsrichter, urteilt gnadenlos: Von einem Politikwechsel sei Schwarz-Rot meilenweit entfernt, das riesige schuldenfinanzierte Sondervermögen ein krasser Gegensatz zu den „Sprüchen der Unionsspitzen im Wahlkampf“. Müllers Fazit: „So wird das nichts.“
Merz braucht inzwischen ein politisches Wunder. Denn enttäuschte Hoffnung (Politikwechsel, Sie erinnern sich sicher) ist ein zerstörerisches Gift. Ein solches Wunder wäre es, wenn der CDU-Chef sich an eine Minderheitsregierung traut. Oder wenn er den krachend abgewählten Sozialdemokraten doch noch klarmacht, dass ihre einzige Zukunfts-Chance darin besteht, den Wunsch der Mehrheit der Wähler nach einem Politikwechsel umzusetzen.
Sonst werden die Brandmauer-Schwüre der Union zu billiger Polit-Folklore. Denn eine strikte Abgrenzung zur AfD ist doch nur dann durchzuhalten, wenn es die Parteien der selbst ernannten „demokratischen Mitte“ schaffen, die Migration unter Kontrolle und die Wirtschaft in Schwung zu bringen.
Donald Trump setzt seine gefährlichen und zerstörerischen Wahlversprechen gegen den Rest der Welt um.
Friedrich Merz gibt seine Wahlversprechen schon vor Amtsantritt auf.
Ich wünschte, es wäre umgekehrt: Merz hielte seine Versprechen und Trump nicht.