Kassenbeiträge auf Erspartes zahlen? Diese Idee von Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (55) regt die BILD-Leser auf! In einer Online-Umfrage waren 96 Prozent der Stimmen gegen die Habeck-Idee. Weit über 115.000 Leser hatten bis Dienstagnachmittag abgestimmt (Sie können weiterhin teilnehmen – siehe weiter unten).
Außergewöhnlich viele Leserinnen und Leser schickten auch Zuschriften an die Redaktion – die meisten waren kritisch. BILD veröffentlicht eine Auswahl der Leserbriefe.
„Jetzt geht’s an unsere Altersvorsorge“
„Erst wurde Omas Häuschen auf dem Land mit dem Heizungsgesetz entwertet, jetzt geht’s an unsere Altersvorsorge. Und das soll sozial oder solidarisch sein?“
Daniel Saeedi, Frankfurt/M.
„Der Staat macht beim Kapitalertrag schon kräftig die Hand auf, obwohl das Geld bereits unternehmensseitig mehrfach versteuert wurde (Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer …), bevor es überhaupt zum Anleger kommt.“
Lothar Scheu, Burladingen
„Alle machen ‚Wahlkampfversprechen’. Habeck schießt sich aber sogar dabei ins Knie.“
Horst Bayerlein, Weil am Rhein (BaWü)
„Wenn alle Sparer ihr Geld vor der immer übergriffigeren Politik schnell in Sicherheit bringen, hat Habeck die Banken noch schneller ruiniert als die deutsche Wirtschaft.“
Timo Caroli, Ottweiler (Saarland)
„Das löst nur eine noch stärkere Kapitalflucht aus, und man kann das verstehen.“
Christian Kreitmeier, Kumhausen (Bayern)
„Bevor man an unser Erspartes geht, sollte auf jeden Euro Lohn Kassenbeiträge erhoben werden. Und zwar vom ersten bis zum letzten Euro – ohne Beitragsbemessungsgrenze, auch bei Politikern und Beamten.“
Alfred Burger, Kronau (BaWü)
„Auf das Geld, das ich da investiere, habe ich schon Kassenbeiträge und Steuern bezahlt. Und Steuern muss ich darauf sowieso schon wieder zahlen.“
Tobias Aumeier, Weiding (Bayern)
„Man stelle sich vor, jemand hat viele Jahre gearbeitet und brav seine Steuern und Abgaben bezahlt, um seine Mini-Rente zu beziehen. Daneben freut er sich vielleicht auf 3 Prozent Zinsen auf ein bisschen Erspartes aus guten Zeiten. Und dann kommt der Herr Habeck mit dieser Idee um die Ecke!“
Jürgen Geckeler, Sulz am Neckar (BaWü)
Auf Habecks Wahlplakat steht: „Ein Mensch. Ein Wort.“ Ich habe ihn drei Jahre lang als Bürger erlebt und finde, „Fordern, Verbieten, Verteuern“ passt besser.
Erwin Franke, Oberhausen (NRW)
„Kassenbeiträge auf Kapitalgewinne gibt es schon lange! Jeder, der bei gesetzlichen Kassen freiwillig versichert ist, muss sie zahlen (wenn er den Freibetrag überschreitet). Verluste können dagegen nicht gegengerechnet werden. Privatversicherte und sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer müssen dies nicht. Sehr ungerecht! Aber interessiert hat das bisher niemand.“
Manfred Kaempf, Kitzingen (Bayern)
„Die Regelung wird nur Arbeitnehmer und Rentner treffen, da freiwillig Versicherte ohnehin schon Beiträge aus Kapitalerträgen zahlen.“
Thomas Haymann, Plaidt (Rheinland-Pfalz)
Einige Leser stimmen dem Habeck-Vorschlag zu
„Was Habeck da sagt, finde ich richtig. Aber es sollte denen genommen werden, die mehr als 200.000 Euro Anlage in Aktien und ETFs haben.“
Klaus Jasmund
„Sollen die steigenden Belastungen durch Renten- und Krankenversicherungen weiterhin alleine von Arbeitseinkünften geschultert werden, während Kapitalerträge befreit bleiben? Kapitalerträge sind doch schon steuerlich privilegiert, da sie auf 25 Prozent gedeckelt sind. Aber Union und FDP belasten wohl lieber Gering- und Normalverdiener zusätzlich, bevor sie Vermögende beteiligen.“
Hans-Peter Raths, Wershofen (Rheinland-Pfalz)