Das Palästinenserhilfswerk UNRWA hat in den letzten Jahren vor allem durch massiven Antisemitismus für Aufsehen gesorgt: Zahlreiche UNRWA-Mitarbeiter sind gleichzeitig Mitglieder in islamistischen Terrororganisationen, in UNRWA-Schulen werden Kinder zum Hass auf Juden erzogen.
Doch der Chef von UNRWA Philippe Lazzarini streitet bei einem Besuch in Berlin alle Vorwürfe ab – schließlich ist Deutschland (sprich: der Steuerzahler) ist einer der wichtigsten Geber für seine Organisation.
BILD konfrontierte ihn mit zwei gut belegten Vorwürfe gegen seine Behörde, die der Bürokrat aber einfach abtat.
Deutsche Steuergelder für den Terror
Seit dem 7. Oktober unterstützte Deutschland die palästinensischen Gebiete mit 290 Millionen Euro zusätzlichen Geldern, mindestens 45 Millionen davon für UNRWA.
Zum Jahresanfang erklärte die Bundesregierung, die weitere Unterstützung für UNRWA von einer Untersuchung abhängig zu machen. Diese war notwendig geworden, weil mehrere UNRWA-Mitarbeiter am Hamas-Pogrom am 7. Oktober beteiligt waren (1200 tote, 250 verschleppte Israelis).
Mit der externen Untersuchung wurden Personen betraut, die immer wieder gegen Israel agitiert hatten, entsprechend wurde im Abschlussbericht die massive Kritik an UNRWA ignoriert.
Dazu UNRWA-Chef Lazzarini in Berlin: Wenn man auf einen Fall eines problematischen Mitarbeiters hingewiesen werde, dann handele man auch.
Können deutsche Steuerzahler dieser Aussage wirklich glauben? Ein besonders krasser Fall zeigt, wie es in Lazzarinis Behörde wirklich um den Umgang mit Terroristen steht.
Hamas-Kommandeur als Schul-Direktor
Im März wurde der Vorsitzende der UNRWA-Lehrervereinigung suspendiert: Zu offensichtlich war geworden, dass Fateh Sherif gleichzeitig Kommandeur der Hamas im Libanon war.
Doch anders als UNRWA suggeriert, war Sherif kein Einzelfall: Unmittelbar nach seiner Suspendierung traten Tausende UNRWA-Lehrer in den Streik, verlangten die Rückkehr des Hamas-Kommandeurs, der auch als Direktor einer UNRWA-Schule arbeitete.
Um den Streit beizulegen, reiste Lazzarini in den Libanon, traf sich mit den Verantwortlichen. Kurz darauf wurde der Streik eingestellt, palästinensische Medien berichteten, die Suspendierung sei rückgängig gemacht worden – was Lazzarini jetzt bestreitet.
Ende September wurde der Hamas-Kommandeur schließlich bei einem israelischen Luftschlag getötet.
Aber nicht nur viele UNRWA-Lehrer sympathisieren mit der Hamas: In den UNRWA-Schulen lernen Kinder mit den Schulbüchern der Palästinensischen Autonomiebehörde, in denen Hass und Hetze allgegenwärtig sind, zum Mord an Juden aufgerufen wird und palästinensische Terroristen verherrlicht werden.
Lazzarini jedoch behauptete nun, man prüfe alle Schulbücher, ob sie den UNESCO-Standards entsprechen. Ansonsten müsse man eben die Schulbücher des Gastlandes verwenden.
Tatsächlich gibt es im Mandat der Vereinten Nationen für UNRWA keine Vorschrift, die es untersagt, problematische Inhalte aus Lehrmaterialien abzuändern oder zu entfernen.
„UNRWA-Mitarbeiter haben schreckliches, hasserfülltes Material für Schüler erstellt, das beispielsweise das Verbrennen von Juden als „Grillparty“ bezeichnet“, sagt Marcus Sheff zu BILD. Er ist Geschäftsführer der NGO impact-SE, die seit vielen Jahren Schulbücher in der Region untersucht.
Sein bitteres Fazit: Da die Mehrheit der Schulen in Gaza von der UNRWA betrieben wird, sei es naheliegend, dass die Mehrheit der Terroristen, die am 7. Oktober furchtbarste Gräueltaten begangen haben, an UNRWA-Schulen ausgebildet wurde – finanziert vom deutschen Steuerzahler.