Um es gleich vorwegzusagen: Ich gucke sonntags nie den „Tatort“ und mag ihn auch nicht besonders. Aber heute feiere ich diese Frau.

Denn: Als Ulrike Folkerts sich 1989 als „Lena Odenthal“ dem westdeutschen Publikum vorstellte, stand die Mauer noch, „Lambada“ war der Sommerhit des Jahres und „Rain Man“ der erfolgreichste Film. Drei verstaubte Erinnerungen aus einer längst vergangenen Zeit. Und Ulrike Folkerts? Ist immer noch da – und mit 63 alles andere als mit einem Bein im Ruhestand. Heute Abend läuft ihr 80. „Tatort“.

Eine künstlerische Lebensleistung, die vor ihr keine andere TV-Kommissarin geschafft hat. Und wohl auch keine nach ihr schaffen wird.

Ulrike Folkers hat alle Widerstände und Vorurteile überwunden. Sie hat sich nie angepasst, ist immer politisch gewesen und ist auch deswegen ein Vorbild – nicht nur für die queere Community, für deren Akzeptanz sie mal leise, und mal laut kämpft.

Ulrike Folkerts ist als „Tatort“-Kommissarin zum Nationalheiligtum des deutschen Fernsehens geworden.