Kiew – Bis zu 12.000 Soldaten aus Nordkorea sollen für Kreml-Herrscher Putin gegen die Ukraine kämpfen, Tausende sind vermutlich schon gefallen. Einer ukrainischen Spezialeinheit ist jetzt offenbar ein Coup geglückt: Die Männer konnten im Raum Kursk zwei Nordkorea-Kämpfer gefangennehmen!

Auf der Plattform X vermeldete Präsident Wolodymyr Selenskyj: „Zwei Soldaten haben überlebt, obwohl sie verwundet wurden.“ Sie seien nach Kiew gebracht worden. Dort würden die Soldaten von Ermittlern des ukrainischen Geheimdienstes SBU verhört.

Damit scheint der Ukraine ein seltener Fang geglückt zu sein, denn: Russland versucht üblicherweise mit allen Mitteln zu verschleiern, dass der Einsatz von Soldaten aus Nordkorea ans Licht kommt: Die Kim-Krieger werden etwa mit gefälschten Pässen ausgestattet, zudem sollen Gesichter von Gefallenen absichtlich von russischen Soldaten verbrannt worden sein.

Soldat glaubte, „zum Training“ nach Russland zu gehen

▶︎ Selenskyj veröffentlichte auf X Fotos von den zwei verletzten Männern. Sie weisen asiatische Gesichtszüge aus. Weitere Fotos zeigen einen russischen Armeeausweis, der auf einen 26-jährigen Mann aus der russischen Region Tuwa nahe der Grenze zur Mongolei ausgestellt wurde. Ein eindeutiger Beweis, dass es sich tatsächlich um Nordkoreaner handelt, liegt bislang nicht vor.

Laut dem ukrainischen Geheimdienst SBU sprechen die beiden Gefangenen weder russisch noch ukrainisch. Ihre Befragung laufe „in Zusammenarbeit“ mit dem südkoreanischen Geheimdienst mithilfe koreanischer Dolmetscher.

Dem SBU zufolge hätte einer der Gefangenen gesagt, der russische Armeeausweis sei ihm im Herbst übergeben worden, als er zu einem einwöchigen gemeinsamen Training mit russischen Einheiten nach Russland gekommen sei. Der Mann sagte weiter aus, er sei im Jahr 2005 geboren und seit 2021 als Grenadier in der nordkoreanischen Armee. Er habe geglaubt, „zum Training“ nach Russland geschickt zu werden, „und nicht, um Krieg gegen die Ukraine zu führen“.

Selenskyj kündigte an, Journalisten Zugang zu den Kriegsgefangenen zu gewähren, weil „die Welt wissen muss, was passiert“.