Am ersten Weihnachtsfeiertag hat Russland die ukrainische Energieinfrastruktur mit Drohnen und Raketen angegriffen. Mit etwa 70 Raketen, darunter ballistischen Flugkörpern, sowie mehr als
100 Angriffsdrohnen sei ukrainische Energieinfrastruktur attackiert worden,
schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. 50 Raketen habe man abgefangen, auch eine „signifikante Anzahl“ an Drohnen. Doch nicht alle Angriffe hätten abgewehrt werden können.
Ziel sei die Energieversorgung seines Landes gewesen, schrieb Selenskyj. „Sie kämpfen weiter für einen Blackout in der Ukraine.“ In einigen Regionen gebe es Stromausfälle. Techniker arbeiteten daran, die Stromversorgung so schnell wie möglich wiederherzustellen. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte den Angriff auf die kritische Energieinfrastruktur.
Angriffe auf Charkiw, Dnipro und Poltawa
Zuvor war landesweit Luftalarm ausgelöst worden. Die ukrainische Luftwaffe meldete mehrere Raketenangriffe auf die Regionen Charkiw, Dnipro und Poltawa. „Putin entschied sich bewusst für einen Angriff an
Weihnachten“, schrieb Selenskyj. „Was könnte unmenschlicher
sein?“
Der ukrainische Energieversorger DTEK teilte mit, dass ein Wärmekraftwerk getroffen worden sei. „In diesem Jahr ist es der 13. massive Angriff auf den ukrainischen Energiesektor und der zehnte massive Angriff auf die Energieanlagen des Unternehmens“, schrieb DTEK.
Ukraine wirft Russland Verletzung von Nato-Luftraum vor
Aus dem ukrainischen Außenministerium hieß es zudem, dass eine Rakete den Luftraum des EU- und Nato-Staates Rumänien sowie des Nachbarlandes Moldau verletzt habe. Die russische Rakete habe die beiden Länder überflogen, teilte der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha auf X mit. Dies verdeutliche, dass Russland „nicht nur die Ukraine bedroht“. Vom rumänischen Verteidigungsministerium hieß es allerdings, man habe keine Luftraumverletzung festgestellt.