Ukraine importierte 2024 weltweit die meisten Waffen

In kein Land der Erde sind in den vergangenen
Jahren mehr Waffen geliefert worden als in die Ukraine. Das geht aus
einem Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri
hervor. Die ukrainischen Einfuhren von Rüstungsgütern wuchsen demnach
im Vergleich der vergangenen beiden Fünfjahreszeiträume fast um das
100-fache. Die Ukraine hat sich damit im Zuge ihrer Verteidigung gegen
den seit drei Jahren anhaltenden russischen Angriffskrieg zum größten
Rüstungsimporteur der Welt entwickelt.

Das Land, das von Präsident Wolodymyr Selenskyj regiert wird, macht nunmehr 8,8 Prozent des globalen Gesamtvolumens bei der Einfuhr
schwerer Waffen aus, zu denen unter anderem Panzer, Kampfjets und
U-Boote gezählt werden. Dahinter folgen auf die fünf Jahre gerechnet
Indien (8,3 Prozent), Katar (6,8), Saudi-Arabien (6,8) und Pakistan
(4,6). Deutschland liegt lediglich auf Rang 33, ist dafür aber der
fünftgrößte Rüstungsexporteur der Welt.

USA und Deutschland wichtigste Waffenlieferanten der Ukraine

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 haben nach Sipri-Angaben
mindestens 35 Länder Waffen in das angegriffene Land geliefert, meist
als Militärhilfen, um sich gegen den Angriff Russlands verteidigen zu
können. Größte Lieferanten waren dabei die USA als weltgrößter
Rüstungsexporteur (45 Prozent) sowie Deutschland (12 Prozent) und Polen
(11 Prozent). Die US-Regierung von Präsident Donald Trump hat die
Militärhilfen für die Ukraine jüngst jedoch vorläufig eingestellt

Die Unsicherheit über Trumps außenpolitischen Kurs betrachten
die Friedensforscher neben dem Ukrainekrieg als einen der Hauptgründe
dafür, warum die Länder Europas derzeit kräftig aufrüsten: Entgegen dem
weltweiten Trend nahmen die europäischen Rüstungsimporte im Vergleich
der beiden Fünfjahreszeiträume um satte 155 Prozent zu. Das globale
Volumen solcher Rüstungslieferungen sank im Gegensatz dazu minimal um
0,6 Prozent.