US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat sich mit
Blick auf Forderungen der Ukraine, Waffen mit größerer Reichweite auch gegen
Ziele in Russland richten zu dürfen, zurückhaltend geäußert. „Ich glaube nicht,
dass eine bestimmte Fähigkeit entscheidend sein wird“, sagte Austin zum
Abschluss des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein.
Auf das Nachhaken eines Journalisten, wonach der ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj gesagt habe, es gebe strategische Ziele in Russland, die
mit Waffen größerer Reichweite getroffen werden könnten, reagierte Austin
ausweichend. Es gebe viele Ziele in Russland und die Ukraine verfüge über
zahlreiche Möglichkeiten, diese anzugreifen – etwa mit Drohnen. Die USA würden sich in Zukunft weiter darauf konzentrieren, „der Ukraine dabei zu helfen, ihr Hoheitsgebiet wirksam zu
verteidigen“, sagte Austin weiter.
Weitere US-Militärhilfe angekündigt
Selenskyj hatte zuvor insbesondere Waffen mit größerer Reichweite gefordert –
und freie Hand, diese auch für Schläge gegen Ziele im russischen Hinterland
nutzen zu dürfen. „Wir brauchen diese Mittel (…) nicht nur für die besetzten
Gebiete der Ukraine, sondern auch für die russischen Gebiete, um Russland zu
motivieren, um Frieden zu ersuchen.“
Austin kündigte außerdem weitere US-Militärhilfe im Umfang von rund 250
Millionen US-Dollar (rund 225 Millionen Euro) an. In den
vergangenen Monaten haben die USA bereits mehrere
Tranchen Militärhilfe bereitgestellt, nachdem der Kongress Ende April neue
Mittel im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (56,2 Milliarden Euro) freigegeben hatte. Die USA sind der wichtigste Verbündete und
größte Waffenlieferant der Ukraine in dessen Abwehrkampf gegen Russland.