Wenn der designierte auf den scheidenden US-Präsidenten trifft, wird es spannend – zumindest, wenn die beiden Donald Trump (78) und Joe Biden (81) heißen. So geschehen am Mittwochmorgen im Weißen Haus. Der „New York Post“ hat Trump verraten, was die beiden miteinander gesprochen haben, als die Presse nicht dabei war.

Donald Trump und Joe Biden auf Kuschelkurs

Es ist Tradition, dass der amtierende Chef des Weißen Hauses seinen Nachfolger kurz nach der Wahl zu sich einlädt. Im Fokus: der reibungslose Machtwechsel.

Schon das Setting am Mittwoch wirkte gemütlich: Die beiden Männer saßen im kühlen Washington (um die 10 Grad) vor einem Kaminfeuer im Oval Office – und gaben sich vor den Journalisten, die sich in den Raum drängten, betont freundschaftlich. Biden: „Willkommen zurück!“ Trump: „Ich bedanke mich für diese Übergabe, Joe!“

Was viel mehr interessiert: Was haben der Republikaner und der Demokrat miteinander gesprochen, als sie allein waren?

Meeting im Weißen Haus verlief bestens

„Wir hatten ein wirklich gutes Treffen“, versichert Trump den „New York Post“-Reportern am Telefon, als er wieder aus Washington abreist. Sein und Bidens Team hätten eine „sehr, sehr gute Beziehung“, betont er.

Trump fügt hinzu, dass er und Biden zwei Themen besprochen hätten, bei denen sie in der Vergangenheit unterschiedlicher Meinung gewesen seien: den Krieg in der Ukraine, den Trump fast unmittelbar nach seinem Amtsantritt zu beenden versprochen hat, und der anhaltende Krieg im Nahen Osten.

„Ich wollte – ich fragte nach seiner Meinung und er gab sie mir“, sagt Trump und ergänzt über Biden: „Er war sehr freundlich.“

Überraschendes Lob für den US-Präsidenten

Eigentlich sind sich die Männer spinnefeind, das haben sie mehrfach klargemacht.

▶︎ Biden verdammte Trump als „Gefahr für die Demokratie“, hoffte, dass er hinter Gittern landet und nannte dessen Anhänger „Müll“. Dass er Trump im Weißen Haus empfangen hat, wird als eine Geste des guten Willens gesehen.

▶︎ Trump, ebenfalls nicht zimperlich, verdammte Biden als „schlechtesten Präsidenten aller Zeiten“, bedachte ihn mit Adjektiven wie „dumm“, „unfähig“ und „schläfrig“.

Von den früheren Wortgefechten und Beleidigungen will Trump zumindest am Mittwoch nichts mehr wissen, gibt sich professionell. „Es war eine Menge Arbeit auf beiden Seiten. Er hat in Bezug auf den Wahlkampf und alles andere sehr gute Arbeit geleistet“, lobt er seinen einstigen Kontrahenten Biden.

Trump gibt außerdem bekannt, dass er und Biden damit rechnen, sich kurz vor seiner Amtseinführung am 20. Januar 2025 wiederzusehen. „Das Oval Office ist so schön und ich freue mich auf jeden Fall darauf, wiederzukommen“, so Trump gegenüber „New York Post“.