Türkei meldet mutmaßlichen Angriff auf Öltanker im Schwarzen Meer

Vor der Schwarzmeerküste der Türkei ist auf zwei mutmaßlichen Öltankern der russischen Schattenflotte fast zeitgleich ein Brand ausgebrochen. Der
türkische Verkehrsminister Abdulkadir Uraloğlu geht von einer
„Einwirkung von außen“ aus. Dafür kämen eine Mine, eine Rakete, ein Marineschiff oder eine Drohne infrage, sagte er dem türkischen Sender NTV. Gesicherte Informationen lägen aber noch
nicht vor.

Ein Beamter des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU sagte indes der Nachrichtenagentur Reuters, die Ukraine habe zwei Tankerder russischen Schattenflotte mit den Namen undmit Meeresdrohnen angegriffen. Er sprach von einer gemeinsamen Operation des SBU und der ukrainischen Marine. Offiziell bestätigt sind diese Angaben nicht. 

Fast zeitgleich Feuer auf zwei Öltankern im Schwarzen Meer

Am Freitag hatte es laut Verkehrsminister Uraloğlu auf dem Tankereine Explosion gegeben. Laut dem türkischen Verkehrsministerium wurde das Schiff zweimal angegriffen – ein weiteres Mal am Samstagmorgen. Das Ministerium verwies auf Berichte, denen zufolge ein unbemanntes Schiff den Tanker angegriffen habe. Die habe dabei leichte Schäden erlitten, sei aber in einem stabilen Zustand und die Besatzung sei wohlauf. 

Am Freitag war kurz zuvor auch der Tanker rund 45 Kilometer vor der
Küste der türkischen Provinz Kocaeli in Brand geraten, wie die
türkische Generaldirektion für maritime Angelegenheiten mitteilte. Das Schiff habe ohne Ladung die russische
Hafenstadt Noworossijsk angesteuert. Auf dem Öltanker dauerten die Lösch- und Kühlarbeiten an, hieß es vom türkischen Verkehrsministerium. Die
Besatzungsmitglieder der zwei Tanker konnten in Sicherheit gebracht werden. 

Beide Schiffe fuhren unter gambischer Flagge. Nach Angaben aus der Datenbank OpenSanctions gehören die Tanker zur sogenannten Schattenflotte. Diese Schiffe werden für die Umgehung von Strafmaßnahmen genutzt, die gegen Russland wegen der Großinvasion in die Ukraine 2022 verhängt wurden. 

Der ukrainische Militärgeheimdienst gibt auf seiner Website an, dass beide Schiffe regelmäßig russische Häfen anliefen und dafür bekannt seien, ihre automatischen Identifikationssysteme abzuschalten, die die Position eines Schiffs übermitteln. Beide hätten auch an Häfen in China, der Türkei und Indien sowie an weiteren Orten angelegt.

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