Vincent Kompany (38) kann sich beruhigt zurücklehnen. Egal, wie das mit Bayern ausgehen wird – alles spricht dafür, anschließend den nächsten Giganten-Job zu bekommen.
Sein Vorgänger Tuchel ist jetzt England-Trainer, sein Vorvorgänger Nagelsmann für Deutschland verantwortlich. Vorvorvorgänger Flick hat den Barça-Job. Ancelotti (Real Madrid) und Pep Guardiola (Man City) hat die Bayern-Zeit ebenfalls nicht geschadet.
Karriere-Sprungbrett Bayern …
Aber reden wir über Thomas Tuchel (51) und die Engländer. Das Mutterland des Fußballs bekommt einen deutschen Papa. Wahnsinn!
Seit 1966 – seit 1966!!!! – wartet die stolze Fußball-Nation auf einen Titel (und sorry, selbst der WM-Sieg war ja nur möglich, weil der Schiedsrichter beim Wembley-Tor irrte). Bald sind es also 60 Jahre ohne Titel. In der Zeit sind wir dreimal Weltmeister und dreimal Europameister geworden. Ups.
Die Verzweiflung auf der Insel muss riesengroß sein, wenn sie sich eingestehen, dass nur ein Deutscher jetzt noch helfen kann. Was für eine Anerkennung für Tuchel und den deutschen Fußball, dass die Engländer trotz der riesigen Rivalität über ihren Schatten springen.
Tuchel hat auf der Insel zurecht einen Super-Ruf. Mit Chelsea gewann er 2021 die Champions League und dass er dann lieber ging, als die neuen Investoren durchdrehten und den da schon abgehalfterten Ronaldo kaufen wollten, wurde ihm als Stärke ausgelegt.
Aber: Tuchel muss sich ändern! Die Dünnhäutigkeit, mit der er bei Bayern zum Beispiel auf Kritik reagiert hat, sollte er schnell ablegen. Im Vergleich zur knallhart-brutalen britischen TV-Experten-Hölle um Carragher, Neville & Lineker waren Hamann und Matthäus Kindergarten.
Die Qualität der Mannschaft um Kane und Bellingham ist groß. Neben Spanien, Deutschland, Argentinien und Frankreich ist England der Titelkandidat für 2026. Aber während Nagelsmann für ein EM-Viertelfinale abgefeiert wurde, zählt dort nach Jahrzehnten voller Frust und Tränen nur der Titel. Nichts anderes. Tuchel kann unsterblich werden. Verständlich, dass ihn der Job reizt.
Good luck, Tuchel! Aber auch nicht zu viel …
Wunsch-Szenario aus deutscher Sicht: Tuchel führt die Engländer in ihr erstes WM-Finale seit 1966 – und da gewinnt Nagelsmann mit Deutschland im Elfmeterschießen, weil der letzte England-Strafstoß von der Unterkante der Latte auf die Linie springt und raus. Deal?