Nach seinem Sieg bei der US-Präsidentschaftswahl hat Donald Trump (78) seine Bereitschaft zu einem Gespräch mit Kreml-Diktator Wladimir Putin (72) signalisiert.

Der Republikaner sagte am Donnerstag in einem Interview mit dem Sender NBC News, er habe seit Mittwochmorgen mit rund 70 Staats- und Regierungschefs gesprochen. Mit Blick auf Putin fügte er hinzu: „Ich denke, wir werden sprechen.“

Der Kreml-Herrscher hatte Trump kurz zuvor zu seinem Wahlsieg gratuliert und ebenfalls erklärt, dass er „bereit“ sei für Gespräche mit Trump. „Wenn jemand den Kontakt wieder aufnehmen will, dann stört mich das nicht. Ich bin bereit“, sagte Putin bei einem Forum in Sotschi. Russland sei bereit zur Wiederherstellung der Beziehungen zu den USA, jedoch seien diese am Zug.

Putin lobt Trump

Putin lobte in Sotschi Trump zudem für dessen Mut bei dem gescheiterten Attentat am 14. Juli während eines Wahlkampfauftritts im Bundesstaat Pennsylvania. „So wie ich das sehe, hat er sich sehr korrekt verhalten, mutig, wie ein echter Mann“, sagte Putin.

Interessant wird ein mögliches Gespräch zwischen Trump und Putin auch für die Ukraine: Der Republikaner hatte im Wahlkampf mehrmals versprochen, er werde Russlands Angriffskrieg in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden beenden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte ein erstes Telefonat mit Trump nach dessen Wahlsieg als „ausgezeichnet“ beschrieben. Die beiden seien sich darin einig, einen „engen Dialog“ zu führen und die Zusammenarbeit voranzutreiben, schrieb Selenskyj auf der Plattform X (früher Twitter).

Die Ukraine ist für die Verteidigung gegen Russland auf die Unterstützung der USA angewiesen. In Kiew gibt es die Befürchtung, dass Trump die Militärhilfen einstellen könnte und durch Zugeständnisse an Putin ein Ende des Krieges erreichen will.

Wie sich ein direkter Kontakt zwischen US-Präsident und Putin auf den Ukraine-Krieg auswirken könnte, ob positiv oder negativ ist völlig unklar.

Das letzte bekannt gewordene Telefonat des aktuellen US-Präsidenten Joe Biden (81) mit Putin liegt mehr als zweieinhalb Jahre zurück.