Anfang April empfing Donald Trump (78) schon zum zweiten Mal in seiner noch kurzen Amtszeit Israel-Premier Benjamin Netanjahu (75) im Weißen Haus. Laut offiziellen Angaben wollten sie über die amerikanischen Mega-Zölle verhandeln.
Doch jetzt enthüllt die „New York Times“, was die beiden Staatschefs tatsächlich miteinander besprachen: Trump soll Netanjahu informiert haben, dass er die israelischen Pläne für einen großangelegten Angriff auf die Atom-Anlagen des Iran nicht unterstützt. Dies wollte er mit ihm persönlich und nicht am Telefon besprechen.
Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf hochrangige Beamte aus Israel und den USA, die mit den geheimen Plänen vertraut sind.
In der Trump-Regierung gab es zwei Lager
Demnach wollte Israel die Atom-Anlagen schon im Mai bombardieren. Doch sowohl bei der Ausführung als auch der Abwehr von Rache-Angriffen der Mullahs braucht das Land die Hilfe des US-Militärs. Ziel des Angriffs: die Fähigkeiten des Iran zum Bau einer Atombombe um mindestens ein Jahr zurückwerfen.
In der Trump-Adminstration soll laut „New York Times“ intensiv über die israelischen Pläne diskutiert worden sein. Dabei habe es zwei Lager gegeben: die Falken, die einen Angriff befürworteten, und Skeptiker. Am Ende siegten die Gegner eines Bombenangriffs – und die USA setzen vorerst alles auf indirekte Verhandlungen mit dem Iran.
Zu den Skeptikern gehörten laut dem Bericht Vizepräsident J.D. Vance (40), Verteidigungsminister Pete Hegseth (44), Stabschefin Susie Wiles (67) und Geheimdienst-Koordinatorin Tulsi Gabbard (44). Sie sollen befürchtet haben, dass der Angriff die Atom-Fähigkeiten des Iran nicht entscheidend schwächen würde – und gleichzeitig das Risiko einer Eskalation zu groß sei.
General Michael E. Kurilla (58), Chef des Zentralkommandos, und der Nationale Sicherheitsberater Michael Waltz (51) sollen dagegen Pläne für eine Unterstützung des israelischen Angriffs entwickelt haben.
Flugzeugträger und Super-Bomber verlegt
Tatsächlich hatten die USA schon für ihren Krieg gegen die Huthi-Terroristen im Jemen schweres militärisches Gerät in die Region verlegt. Dazu zählen ein zweiter Flugzeugträger und ein halbes Dutzend Flugzeuge vom Typ B-2, die 30.000-Pfund-Bomben tragen können. Hinter verschlossenen Türen sagen US-Beamte laut „New York Times“, dass die Waffen auch Teil der Planung für eine mögliche Unterstützung Israels in einem Konflikt mit dem Iran seien.
Und: Auch wenn die USA die Flugzeuge nicht für einen Angriff auf den Iran einsetzen, stünden sie wohl mindestens zur Verteidigung Israels bereit.
Am Osterwochenende sollen die indirekten Gespräche zwischen den USA und dem Iran in Rom fortgesetzt werden. Mullah-Führer Ali Khamenei (85) stellte bereits in den Raum, dass die diplomatischen Bemühungen scheitern könnten. Der Iran sei „natürlich sehr pessimistisch“, sagte er am Dienstag. „Die Verhandlungen mögen oder mögen nicht zu Ergebnissen führen.“