Zweimal schien der Kampf um den mächtigsten Job der Welt gelaufen.

Nach dem ersten Attentatsversuch vom 13. Juli lag Donald Trump (78) bei den Präsidentschaftswahlen der USA landesweit mit sieben Prozent vor Joe Biden (81). Zwei Monate später war der Republikaner nach seinem TV-Duell gegen Kamala Harris (59) plötzlich der Underdog, lag sieben Prozent hinter der Vizepräsidentin.

Seither tut Trump, was er am liebsten tut: Er kämpft.

Mit Erfolg. Eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage des TV-Senders NBC zeigt: Der Ex-Präsident ist mit 48 zu 48 Prozent wieder voll im Rennen.

„Seit Beginn des Herbstes hat Harris Momentum Fahrt verloren”, sagt Meinungsforscher Jeff Horwitt, der die Umfrage leitete.

Trump punktet bei Wirtschaft und Außenpolitik

Stand jetzt will die Hälfte der rund 160 Millionen Wahlberechtigten wieder von dem Republikaner angeführt werden. Was mögen so viele Amerikaner an Trump?

► Wirtschaft: Die Amerikaner wählen bevorzugt mit dem Geldbeutel. Laut Gallup-Umfrage ist für 52 Prozent die Wirtschaft das Top-Thema der Wahl. 54 Prozent meinen: Trump hat das bessere Händchen, wenn es um Geld geht.

► Kriege: Laut einer neuen Umfrage des „Wall Street Journal“ liegt Trump in der Außenpolitik klar vorn. 50 Prozent meinen, er kann den Ukraine-Krieg eher beenden (Harris: 39 Prozent). Bei der Frage, wer Nahostkonflikt besser managen kann, liegt Trump mit 48 zu 33 Prozent noch weiter vorn.

► Illegale Migration: Laut YouGov meinen 51 Prozent der Amerikaner, dass Trump die Grenzkrise eher in den Griff bekommen wird. Von Harris glauben dies nur 38 Prozent.

► Präsidenten-Vergleich: 44 Prozent der Amerikaner meinen, dass die Trump-Präsidentschaft ihren Familien geholfen hat. Von der Biden-Harris-Regierung sagen dies nur 25 Prozent.

Harris‘ Top-Thema: Abtreibungsrechte

► Abtreibung: Harris Pfund. Sie hat einen 14-Prozent-Vorsprung bei den Frauen, die die Hälfte der Wähler stellen. Dies liegt am Reizthema Abtreibung. Hier hat Harris, die eine liberalere Abtreibungspolitik verfolgt, einen Vorsprung von 24 Prozentpunkten.

► Hautfarbe: 84 Prozent der Afroamerikaner wollen für Harris, 11 Prozent für Trump stimmen. Bei den weißen Amerikanern liegt Trump mit 56 zu 42 Prozent vorn. ABER: Im Vergleich zu Barack Obama und Joe Biden hat Harris bei der schwarzen Bevölkerung weniger Unterstützung.