Hoffnungsschimmer im Ukraine-Krieg!

US-Präsident Donald Trump (78) hat nach eigenen Angaben in einem Telefonat mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin (72) einen „unverzüglichen“ Beginn von Verhandlungen über die Zukunft der Ukraine vereinbart.

Trump teilte am Mittwoch zudem mit, er und Putin hätten sich zu gegenseitigen Besuchen eingeladen. Der Kreml erklärte seinerseits, Putin und Trump hätten in dem Telefonat darin übereingestimmt, dass „eine langfristige Vereinbarung für die Ukraine durch Friedensverhandlungen erreicht werden“ könne.

Fast drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine stellt das Telefonat möglicherweise eine erste Wiederannäherung auf höchster Ebene zwischen Washington und Moskau dar.

Trump telefonierte kurz nach seinem Gespräch mit Putin auch mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj.

Auch dieses Gespräch sei „sehr gut“ verlaufen, teilte der US-Präsident auf seiner Onlineplattform Truth Social mit. Selenskyj wolle – „wie Präsident Putin“ – „Frieden“ schließen. Selenskyj selbst nannte sein Gespräch mit Trump „bedeutend“.

Dann der nächste Paukenschlag!

Das Weiße Haus gab bekannt, dass sich Trump und Putin in Saudi-Arabien treffen wollen. Das Treffen werde „in nicht allzu ferner Zukunft“ vermutlich in Saudi-Arabien stattfinden, bestätigte der US-Präsident später.

Auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus in Washington am Mittwoch-Nachmittag (Ortszeit) sagte Trump, er halte einen baldigen Waffenstillstand in der Ukraine für möglich.

Pentagon-Chef: Ukraine wird schrumpfen

Zuvor hatte US-Verteidigungsminister Pete Hegseth erklärt, die Ukraine muss auf Teile ihres Staatsgebiets verzichten, um den russischen Angriffskrieg zu beenden.

„Wir wollen, wie Sie, eine souveräne und prosperierende Ukraine. Aber wir müssen damit beginnen anzuerkennen, dass eine Rückkehr zu den Grenzen der Ukraine vor 2014 ein unrealistisches Ziel ist“, sagte Hegseth bei dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am Mittwoch in Brüssel. „Die Verfolgung dieses illusorischen Ziels wird den Krieg nur verlängern und mehr Leid verursachen.“

Trump sieht eine Nato-Mitgliedschaft der Ukraine nicht als Teil einer Lösung an, sagte Hegseth weiter.

Die Äußerungen waren die bisher klarsten und deutlichsten zum Ansatz der neuen US-Regierung in dem seit fast drei Jahren andauernden Krieg. Russland kontrolliert derzeit etwa 20 Prozent des ukrainischen Territoriums, vor allem im Osten und Süden des Landes sowie die bereits 2014 völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel Krim.

Hegseth sagte, ein dauerhafter Frieden müsse „robuste Sicherheitsgarantien enthalten, um sicherzustellen, dass der Krieg nicht wieder beginnt“. Umgesetzt werden müsse dies durch „fähige europäische und nicht-europäische Truppen“, sagte der Pentagon-Chef und betonte, die USA würden keine Soldaten in der Ukraine stationieren.

Die Amerikaner sind also offenbar wild entschlossen, den Ukraine-Krieg bald zu beenden. In Europa löst das Tempo der Ankündigungen von Trump und Hegseth Irritationen aus.

Europäische Außenminister melden sich zu Wort

Die Außenminister mehrerer europäischer Staaten haben bei einem Treffen in Paris auf die Beteiligung Europas an den Friedensverhandlungen zur Ukraine gepocht.

„Die Ukraine und Europa müssen Teil jeglicher Verhandlungen sein“, erklärten die Außenminister Deutschlands, Frankreichs, Polens, Großbritanniens, Spaniens, Italiens sowie der Europäische Auswärtige Dienst und die EU-Kommission am Mittwochabend in einer gemeinsamen Mitteilung.

„Ein gerechter und dauerhafter Frieden in der Ukraine ist eine notwendige Voraussetzung für eine starke transatlantische Sicherheit“, hieß es mit Blick auf die künftige Zusammenarbeit mit den USA weiter.

Vor den abendlichen Beratungen in Paris hatte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock das Telefonat von Trump mit Putin grundsätzlich begrüßt, aber auf eine Einbeziehung der Europäer in mögliche Friedensverhandlungen für die Ukraine gefordert. „Frieden kann es nur gemeinsam für uns alle geben, das heißt, mit der Ukraine und mit den Europäern“, sagte die Grünen-Politikerin.