Das kommt überraschend! Seit Wochen blicken US-Wahlbeobachter fast ausschließlich auf die sogenannten „Swing States“ – Bundesstaaten, in denen die Ergebnisse traditionell knapp sind und keinem Lager klar zugerechnet werden können. Plötzlich richtet sich der Blick aber auf einen kleinen Staat an der Ostküste, der traditionell eine Hochburg der Demokraten ist: New Hampshire.
In einer aktuellen Umfrage der Regionalzeitung „New Hampshire Journal“ liegt Republikaner Donald Trump (78) dort vor seiner Demokraten-Gegnerin Kamala Harris (60). Trumps Vorsprung ist demnach zwar nur hauchdünn (0,4 Prozentpunkte), dennoch ist die Umfrage eine kleine Sensation. Denn: Seit 24 Jahren ist New Hampshire fest in Demokraten-Hand. George W. Bush war im Jahr 2000 der letzte Republikaner, der dort gewinnen konnte.
New Hampshire: Kleiner Staat mit großer Wirkung?
New Hampshire ist nur ein kleiner Bundesstaat und entsendet gerade mal vier Wahlleute. Diese könnten jedoch eine große Auswirkung haben. Sollte Trump tatsächlich dort gewinnen, käme er laut aktuellen Umfragen sogar ohne den größten und umkämpftesten Swing State Pennsylvania (19 Wahlleute) auf die erforderliche Mehrheit von 270 Delegierten.
Zwei weitere Umfragewerte zur US-Wahl sorgen bei den Demokraten um Kamala Harris ebenfalls für Kater-Stimmung. Laut dem Portal „Real Clear Polling“ hat Trump auch bundesweit minimal die Nase vorn. Auch in den Umfragen der linksliberalen „New York Times“ muss Harris Federn lassen. Dort liegt sie zwar noch mit einem Prozentpunkt vor Trump, es ist aber acht Tage vor der Wahl ihr geringster Vorsprung seit Mitte August.
WICHTIG: Präsident wird in den USA nicht, wer bundesweit die meisten Wähler hat, sondern die meisten der 538 Wahlleute, die von den 50 Staaten gestellt werden. So hatte Hillary Clinton (76) 2016 rund drei Millionen mehr Stimmen als Trump, verlor aber klar mit 232 zu 306 Delegierten.