Am 20. Januar wird Donald Trump (78) zum zweiten Mal als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt – und dem soll nichts im Weg stehen. Schon gar kein Gerichtsurteil. Deswegen bettelt er jetzt beim Obersten Gerichtshof, die Urteilsverkündung in seinem Schweigegeldverfahren in New York am Freitag abzusagen.

Trumps Anwälte richteten sich dazu mit einem Eilantrag an den Supreme Court, wie aus einem Gerichtsdokument hervorgeht. Zuvor war der designierte Präsident mit einem entsprechenden Gesuch an einem Berufungsgericht gescheitert.

Die Strafmaßverkündung ist für diesen Freitag (10. Januar) angesetzt – zehn Tage vor der erneuten Vereidigung des Republikaners als Präsident. In dem Prozess ging es um die illegale Verschleierung von 130.000 US-Dollar Schweigegeld, die Donald Trump an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zahlen ließ – nach Überzeugung des Gerichts mit dem Ziel, sich Vorteile im Wahlkampf 2016 zu verschaffen. Geschworene in New York befanden Trump Ende Mai in 34 Anklagepunkten für schuldig.

Unmittelbare Auswirkungen auf Trumps Präsidentschaft dürfte die Strafe zwar nicht haben. Der zuständige Richter hatte bereits angedeutet, dass er nicht dazu tendiere, eine Haftstrafe gegen Trump zu verhängen.

Der Republikaner wehrt sich aber mit aller Kraft gegen den symbolträchtigen Schritt, der sein Ansehen beschädigt: Eine Strafmaßverkündung für einen designierten Präsidenten hat es in der Geschichte der USA noch nie gegeben.