Trump attackiert Putin und droht mit „Untergang Russlands“

US-Präsident Donald Trump hat verärgert auf die intensiven Drohnenangriffe der russischen Armee auf die Ukraine reagiert. Mit Blick auf die jüngsten Attacken bezeichnete Trump den russischen Präsidenten Wladimir Putin als „absolut verrückt“ und monierte, die Luftangriffe seien grundlos. Trump machte aber auch dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Vorwürfe, zu wenig zur Beendigung des Kriegs beizutragen. Bundesaußenminister Johann Wadephul warf Putin vor, die Menschenrechte zu verletzen.

In der Ukraine herrschte nachts zunächst im Norden, Osten und Süden des Landes erneut Luftalarm. Am frühen Morgen warnte die ukrainische Luftwaffe auf der Plattform Telegram zudem vor neuen Angriffen Russlands mit Marschflugkörpern. Der Luftalarm wurde daraufhin auf das ganze Land ausgeweitet. Ukrainische Militärbeobachter zählten auf ihren Telegram-Kanälen schon vor Mitternacht mehr als 100 russische Kampfdrohnen in der Luft.

Die russischen Streitkräfte hatten das Nachbarland schon in den Nächten auf Samstag und Sonntag mit Raketen, Marschflugkörpern und Hunderten Drohnen bombardiert. Durch die schwersten Angriffe seit Monaten wurden mehr als zwölf Menschen getötet, zahlreiche weitere Personen wurden verletzt. Selenskyj warf Russland Terror vor und forderte vom Westen mehr Druck auf die russische Regierung.

Trump macht Putin und Selenskyj Vorwürfe

Trump schrieb am Abend auf seiner Plattform Truth Social mit Blick auf Putin und die jüngsten Angriffe: „Er ist absolut verrückt geworden!“ Putin töte unnötigerweise eine Menge Menschen, nicht nur Soldaten. „Raketen und Drohnen werden auf Städte in der Ukraine geschossen, ohne jeglichen Grund.“

Er habe immer gesagt, Putin wolle die ganze Ukraine und nicht nur ein Stück, fügte Trump hinzu. Vielleicht habe Putin damit recht, „aber wenn er das tut, wird das zum Untergang Russlands führen!“. Trump sagte, er habe immer ein sehr gutes Verhältnis zu Putin gehabt, „aber irgendetwas ist mit ihm passiert“.

Trump erwägt neue Sanktionen gegen Russland

Auf die Nachfrage einer Journalistin, ob er auch neue Sanktionen gegen
Russland in Erwägung ziehe, sagte Trump: „Absolut, er [Putin] tötet viele
Menschen, ich weiß nicht, was mit ihm nicht in Ordnung ist.“

Zugleich machte Trump auch Selenskyj Vorwürfe. Er tue seinem Land keinen Gefallen, wenn er so rede, wie er es tue. „Alles, was aus seinem Mund kommt, verursacht Probleme, das gefällt mir nicht, und das sollte besser aufhören“, schrieb Trump.  

US-Sonderbeauftragter fordert sofortigen Waffenstillstand

Auch der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine, Keith Kellogg, verurteilte die jüngsten russischen Luftangriffe. „Das wahllose Töten von Frauen und Kindern bei Nacht in ihren Häusern ist ein klarer Verstoß gegen die Genfer Friedensprotokolle von 1977, die dem Schutz Unschuldiger dienen“, schrieb der frühere General auf der Plattform X. „Diese Angriffe sind beschämend. Stoppen Sie das Töten. Waffenstillstand jetzt.“

Wadephul kündigt „klare Reaktion des Westens“ an

Bundesaußenminister Wadephul sieht die Verbündeten der Ukraine in den Bemühungen für eine Waffenruhe durch Putin getäuscht. „Putin tritt die Menschenrechte mit Füßen, das ist ein Affront auch gegen den US-Präsidenten Donald Trump“, sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung . Trump habe sich ja sehr bemüht, Putin an den Verhandlungstisch zu bekommen – „und jetzt diese Reaktion“.

Wadephul sagte weiter, man sehe daran, Putin wolle keinen Frieden. „Er will den Krieg fortführen, und das dürfen wir ihm nicht gestatten.“ Deswegen würden im europäischen Rahmen weitere Sanktionen vorbereitet und beschlossen. „Es wird eine klare Reaktion des Westens geben und ich denke auch von den Vereinigten Staaten von Amerika.“