München – Sein linkes Auge ist zugeschwollen. Ein Hämatom zieht sich von der Augenbraue bis zum Wangenknochen. So übel zugerichtet zeigt die englische Tageszeitung „The Sun“ den 26-jährigen Steven Faulds.

Der Ire behauptet: Beim Adele-Konzert in München hätten Security-Mitarbeiter ihn grundlos verprügelt und den Augenhöhlenknochen gebrochen.

Kein einziges Lied von Adele gehört

Der Kundendienst-Mitarbeiter erzählte der Sun: „Sie schlugen immer wieder auf mich ein – ich war von blauen Flecken und Schnittwunden übersät. Wir haben mehr als 2000 Pfund (etwa 2377 Euro) für diese Reise bezahlt und ich habe kein einziges Lied von Adele gehört.“

Faulds hatte die Reise von seinem Partner Tony McCormick (27) als Geburtstagsgeschenk bekommen. Gemeinsam freuten sie sich auf den Konzertabend. Steven zur Sun: „Adele sollte gleich auf die Bühne treten, also ging ich noch schnell zur Toilette. Als ich die Kabine verließ, wurde ich von vier Sicherheitskräften umringt.“

Händchenhalten Grund für Schläge?

Die Sicherheitsleute sollen ihn beschuldigt haben, eine Frau belästigt zu haben. Doch die beiden Briten sind schwul, sahen auch keine Frau in der Nähe.

Steven: „Tony und ich hielten Händchen, und ich denke, deshalb haben sie uns ins Visier genommen.“

Die Security soll Steven angegriffen und in einen abgetrennten Bereich geführt haben. Dort sei er plötzlich von einem kahlköpfigen Mann ins Gesicht geschlagen worden und habe das Bewusstsein verloren. Tony soll versucht haben, ihm zu helfen, sei jedoch zu Boden geworfen worden. Schließlich sei das Paar aus dem Stadion geworfen worden.

Konzertveranstalter wehrt sich gegen Vorwürfe

Der Konzertveranstalter Live Nation teilt dagegen mit: „Nach unseren Informationen wurde der Sicherheitsdienst gerufen, nachdem sich Frauen beschwert hatten – darüber, dass sich die beiden männlichen Gäste angeblich in Toiletten aufhielten, die nur für Frauen bestimmt waren.“

Und: „Der Vorfall, der sich Anfang August zwischen den beiden männlichen Gästen und dem Sicherheitspersonal ereignete, wird derzeit von der Münchner Polizei untersucht. Es handelt sich um eine laufende Untersuchung und wurde nicht als homophober Vorfall eingestuft. Tatsächlich wurde die Polizei gerufen, als die Sanitäter meldeten, dass die Gäste die Sicherheitskräfte angriffen. Auf jeden Fall wurde der Sicherheitsdienst der Tournee zu diesem Zeitpunkt informiert.“

Polizei ermittelt gegen Adeles Sicherheitskräfte

Das Münchner Polizeipräsidium bestätigt gegenüber BILD den Vorfall beim Konzert am 9. August.

Polizeiobermeisterin Selina Grad zu BILD: „Der Vorfall ereignete sich gegen 19.50 Uhr, somit unmittelbar vor dem offiziellen Konzertbeginn. Bei der körperlichen Auseinandersetzung wurde der 26-jährige Konzertbesucher verletzt und musste vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht werden.“

Gegen Adeles Sicherheitsdienstmitarbeiter werde nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Wie es genau zu den Verletzungen kam, soll ermittelt werden.