„Ich werde versuchen, jeden Moment dieses Tages aufzusaugen, zu genießen und in Erinnerung zu behalten.“
Georg Koch (51) ist unheilbar an Bauchspeicheldrüsen-Krebs erkrankt. Vor einigen Wochen gab der ehemalige Bundesliga-Keeper bei „Sport1“ ein emotionales Interview über seinen Kampf gegen den Krebs und seinen Alltag. Bereits zuvor traf ihn Reporter Jörg Weiler, der ihn seit über 25 Jahren kennt.
Mit BILD sprach Koch jetzt noch einmal und offenbart: so will er sich vom Fußball verabschieden.
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Die ehemalige Nummer 1 von Düsseldorf, Bielefeld, Kaiserslautern, Cottbus und Duisburg ist unheilbar an Bauchspeicheldrüsen-Krebs erkrankt. Doch er ist ein Kämpfer – obwohl er weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat.
Am Samstag (15 Uhr) trifft sein Heimatverein VfR Marienfeld (Rhein-Sieg-Kreis/NRW) in einem Benefiz-Spiel zugunsten der Kinderkrebshilfe St. Augustin auf die Traditions-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf – sein persönliches Abschiedsspiel.
Es kommen namhafte Ex-Profis und Stars, die einst mit Koch zusammengespielt haben. Und auch für ein musikalisches Rahmen-Programm hat „Schorsch“, wie ihn seine Freunde nennen, gesorgt.
BILD: Herr Koch, Sie haben dieses Event in mühevoller Kleinarbeit selbst organisiert. Was sind die Beweggründe?
Koch: „Für mich ist das Spiel noch einmal ein absolutes Herzens-Projekt. Ich habe nach meiner Karriere nie ein Abschiedsspiel gemacht. Jetzt wird es langsam Zeit und ich freue mich schon seit Tagen auf dieses Event in meiner Heimat!“
BILD: Mit Friedhelm Funkel als Trainer an der Seitenlinie und Spielern wie Jörg Böhme, Ansgar Brinkmann und Co. reisen am Samstag viele Ex-Kollegen in Ihren Heimat-Ort.
Koch: „Es macht mich sehr stolz, dass sich viele am Samstag die Zeit nehmen und noch einmal die Schuhe schnüren. Natürlich würde ich selbst gerne auch noch mal spielen, aber das geht es eben nicht mehr. Deshalb werde ich mit meiner Familie zumindest den Anstoß machen.“
BILD: Was bedeutet Ihnen der Tag?
Koch: „Mir ist schon jetzt bewusst, dass sich viele alte Weggefährten, die mir sehr viel bedeuten, wahrscheinlich zum letzten Mal sehen werde. Deshalb werde ich versuchen, jeden Moment dieses Tages aufzusaugen, zu genießen und in Erinnerung zu behalten.“
BILD: Das Spiel findet zugunsten krebskranker Kinder statt. Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Koch: „Weil ich das ganze Elend selbst hautnah erlebt habe. Die Krebsdiagnose ist immer furchtbar. Aber für mich ist es immer noch ein Unterschied, ob ein Kind daran erkrankt ist oder es einen Erwachsenen wie mich trifft.“
BILD: Warum?
Koch: „Falls es bei mir irgendwann zu Ende geht, kann ich trotzdem auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Wer kann schon sagen, dass er sein Hobby zum Beruf gemacht hat und damit auch noch gutes Geld verdient hat? Dafür bin ich sehr, sehr dankbar und weiß das zu schätzen. Falls es Kinder trifft, ist das noch mal eine Nummer härter. Deshalb habe ich mich für die Kinderkrebs-Klinik entschieden.“