Er ist viel früher zurück auf dem Platz, als alle gedacht haben, und will in dieser Saison noch fünf Titel gewinnen, zwei davon in München: die Champions League mit dem FC Barcelona und die Nations League mit der Nationalmannschaft.

Im BILD-Podcast „Phrasenmäher“ spricht Marc-André ter Stegen (32) über seine Karriere, die Trennung von seiner Frau Dani und was passiert, wenn jemand ungefragt seine Torwart-Handschuhe anfasst.

Deutschlands Nr. 1 verrät …

► Ob er lieber mit Marc oder Marc-André angesprochen wird.

„Also: Meine Mama sagt immer Marc, wenn alles in Ordnung ist und Marc-André, wenn etwas nicht so gut läuft – von daher ist mir Marc ganz recht (lacht).“

► Wie sich seine Horror-Verletzung anfühlte.

Am 24. September fing ter Stegen eine Ecke gegen Villarreal ab, verdrehte sich bei der Landung das Knie und riss sich die Patellasehne: „Das erste, was ich gefühlt habe, war ein Ziehen im Oberschenkel. Der Schmerz schoss durch den ganzen Körper. Als ich dann runtergesehen habe, wusste ich sofort, das es nicht nur etwas am Oberschenkel ist. Mein Knie war in einer ganz anderen Position als es sein sollte und da war klar, dass man es nicht einfach so ‚zurückdrehen‘ kann. Dass die Fans von Villarreal, die Gegenspieler und Mitspieler applaudiert haben, als ich vom Platz getragen wurde, hat mir viel bedeutet. Das hat mir gezeigt, welchen Stellenwert ich hier habe.“

► Wann er wieder spielen kann.

Ursprünglich sollte ter Stegen acht Monate ausfallen: „Und jetzt bin ich nach sechs Monaten ins Mannschaftstraining eingestiegen, fühle mich körperlich fit wie nie und bin voller Energie. Ich habe ein super Team um mich herum, halte jede Belastung gut aus und bin hungrig darauf, bald zu spielen – ohne ein genaues Datum im Kopf zu haben. Wenn ich die Belastungen mit Passformen und alle Teile des Mannschaftstrainings jetzt gut meistere, werde ich den Trainer schon mal anpieksen, damit er weiß, dass ich bereit bin.“

► Was er dachte, als der katalanische Staatsfunk behauptete, dass der Grund für die Trennung eine Affäre seiner Frau Dani gewesen sein soll.

Am 6. März verkündeten Ter Stegen und seine Frau Dani das Ehe-Aus nach mehr als zwölf gemeinsamen Jahren. Kurz danach berichtete der katalanische Staatsfunk in einer Radioshow, dass Dani eine Affäre mit dem Personal-Trainer gehabt haben soll. Ter Stegen schrieb bei Instagram sofort:„Ich bin schockiert und enttäuscht. Es gab keine Untreue. Der Schaden ist irreparabel.“

Ter Stegen: „Was dort berichtet wurde, war völlig inakzeptabel. Ich finde es dramatisch, dass so etwas einfach behauptet wird. Die Person, die das am meisten betroffen hat, war natürlich Dani und mir tat es unfassbar leid, weil sie das nicht verdient hat. Das ist komplett respektlos und ich finde es verrückt, dass diese Personen keine Scham hatten, so eine Grenze zu überschreiten – zumal wir Kinder haben.“

Die Redakteure der Radioshow haben sich entschuldigt. Nimmt er das an?

Ter Stegen: „Das ist schon mal der erste kleine Schritt in die richtige Richtung. Dass wir sehr viel positives Feedback auf unsere Reaktion bekommen haben, macht mich aber nicht glücklicher. Am Ende war es völlig unangebracht. Es ist nach wie vor irreparabel.“

► Wie das Verhältnis zu Dani heute ist.

Ter Stegen: „Die Zeit, die wir zusammen hatten, wird immer da sein. Wir haben zwei fantastische Kinder und sind dabei, den richtigen Weg für die neue Situation zu finden. Dani und die Kids leben weiter hier. Im Moment wohnen wir fünf Minuten voneinander entfernt, das ist natürlich perfekt für mich. Ich sehe die Kinder jeden Tag und so lange das so ist, bin ich der glücklichste Mensch, den es gibt.“

► Welchen Handschuh-Tick er hat: „Ich mag es überhaupt nicht, wenn jemand anderes meine Handschuhe berührt und tausche sie sofort aus, wenn das passiert – erst recht, wenn sie jemand anderes anzieht. Man steigt ja auch nicht in die Schuhe von jemand anderen.“

► Ob er seine Karriere lieber für 50 Mio. Euro Gehalt in Saudi-Arabien oder Köln beenden würde?

Ter Stegen: „Also in Köln auf gar keinen Fall (lacht). Bei jedem anderen Team hätte ich kurz nachgedacht. Aber Köln auf keinen Fall.“

Und Real Madrid? Ter Stegen: „Okay, die schließe ich auch aus…“

► Ob Barça die beste Kita der Welt ist.

Kein Verein hat so junge Weltstars: Lamine Yamal (17/ Marktwert 180 Mio.), Pedri (22/120 Mio.) Pau Cubarsi (18), Gavi (20/je 70 Mio.), Balde (21/60 Mio.), Lopez (21/ 50 Mio.). Kapitän Ter Stegen lacht: “Früher hat Martin Stranzl in Gladbach zu mir gesagt, dass er mein Vater sein könnte. Jetzt könnte ich das fast über die Jungs sagen.“

Wie schwer ist die Kita zu managen? Ter Stegen: „Gar nicht schwer, die Jungs sind alle total klar. Wenn ich allein sehe, wie fokussiert Pedri ist – ein Phänomen.“

► Welche Entscheidung pro Neuer ihn am härtesten getroffen hat.

Vor der WM 2018 und EM 2024 galt ter Stegen lange als Nr.1, musste dann doch für Manuel Neuer (39) weichen. Ter Stegen: „Die Entscheidung 2018 hat mich am härtesten getroffen. Ich habe fast alle Spiele gemacht, das war bis dahin mein bestes Jahr. Für mich war das in dem Moment nicht gerecht.“

Und wie war es 2024 unter Nagelsmann vor der EM?

Ter Stegen: „Julian ist als Typ gerade raus, genau so bin ich auch. So, wie er es mir erklärt hat, war es für ihn keine leichte Entscheidung. War ich glücklich darüber? Sicher nicht! Ich habe gesagt, dass ich das respektiere – aber eine andere Meinung habe. Das heißt aber nicht, dass ich ihn deswegen weniger schätze. Julian war und ist immer sehr ehrlich. Dementsprechend habe ich eine Riesen-Vorfreude auf alles, was bei der Nationalmannschaft jetzt kommt.“

► Ob er sich mal was von Neuer abgeschaut hat.

„Tatsächlich, ja. Ich beobachte alle Torhüter und schaue immer, was ich in meinen eigenen Werkzeugkasten übernehmen kann. Den Stil von Manu kann man nicht kopieren, aber seine weiten Abwürfe habe ich schon mal genauer analysiert. Wie entwickelt er diese Kraft? Da kann man schon etwas übernehmen.“

Neuers Reklamier-Arm hat er aber nicht kopiert. Ter Stegen lacht: „Nein, der Arm geht bei mir nie so schnell hoch, keine Chance…“

► Was seine geheime Leidenschaft ist.

„Ich habe vor Kurzem angefangen, Piano zu spielen, nehme richtig Unterricht und mache da auch Hausaufgaben. Das Schöne ist, dass man das Handy mal komplett weglegt und du dich nur auf einen Moment konzentrierst. Ich habe selten so abgeschaltet – Weltklasse.“

► Welchem Trainer er immer dankbar sein wird

„Das ist Lucien Favre, der mir mit 18 Jahren in einer Phase, als sich das viele nicht getraut hätten, das Vertrauen geschenkt hat und mich beim Derby in Köln mitten im Abstiegskampf aufgestellt hat. Das behalte ich für immer im Herzen. Das Trikot von dem 5:1-Sieg habe ich auch heute noch zu Hause.“

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