Was war da denn los? Inmitten der Debatte um härtere Migrationsregeln sorgt ein Journalist der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) mit Hitler-Tweets gegen die Unions-Spitze für Aufregung. Der CDU-Chef beschwert sich, die Zeitung will den Vorfall aufarbeiten.

▶︎ Anlass sind die Tweets von Bernd Kramer, Politik-Reporter der SZ. Als Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz die anderen Parteien zum Dialog in der Migrationspolitik aufforderte, verglich der Journalist Merz mit Hitler: „Der Führer hat gesprochen“.

▶︎ In einem anderen Post attackierte der SZ-Journalist den Generalsekretär der CDU: „Carsten Linnemann ist bereits genervt vom ‚Brandmauergerede‘. In diesem Sinne: Sieg Heil, liebe CDU.“

Friedrich Merz reagierte am Montag in einer Pressekonferenz mit Klartext in Richtung der anwesenden SZ-Journalisten: „Dass ich hier als ‚Führer‘ bezeichnet werde und dem Generalsekretär der CDU Deutschlands hier mit ‚Sieg Heil‘ geantwortet wird, das ist eine solche Entgleisung und eine solche völlig inakzeptable Art und Weise der Auseinandersetzung, die werde ich nicht akzeptieren.“ Er lasse sich davon aber auch nicht beeindrucken.

Die Redaktion reagierte am Nachmittag selbst. Auf X hieß es, man „distanziert sich in aller Form von den Äußerungen“, die über den privaten Account eines SZ-Mitarbeiters verbreitet wurden und „verurteilt den Inhalt aufs Schärfste.“ Aktuell würde geprüft, wie es dazu kommen konnte.

Seit Tagen wird Friedrich Merz vom politischen Gegner scharf angegangen für seine Ankündigung, in der Migrationspolitik die Zügel anziehen zu wollen. Politiker von Grünen und SPD hatten ihn davor gewarnt, dabei auf Stimmen der AfD zu setzen. Erst am Montagmorgen hatte Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit seiner Kritik an Merz tief unter die Gürtellinie geschlagen – sich dafür aber später entschuldigt.

Die CDU selbst hat einer Zusammenarbeit mit der AfD eine klare Absage erteilt.