Schwerer Schlag für Putins geopolitische Ambitionen im Mittelmeer! Die neue syrische Regierung hat den Vertrag über die Verpachtung des Hafens von Tartus an die russische Armee mit sofortiger Wirkung gekündigt. Russland evakuiert ab heute seine Streitkräfte aus der Region.
Der Pachtvertrag, der Russland einen einzigartigen Marinestützpunkt am Mittelmeer bescherte, wurde zwischen Putins und Assads Regimen 2019 geschlossen und sollte ursprünglich 49 Jahre, also bis 2068, gelten.
Tartus ist der einzige Mittelmeer-Hafen Russlands, den das Regime in Moskau seit 2015 aktiv nutzt. Im Gegenzug hat es mit Diktator Assad Städte in Syrien bombardiert, viele Millionen Menschen vertrieben und sich verpflichtet, 500 Millionen Euro in die Sanierung der Hafenanlage von Tartus zu investieren.
Direkt im Anschluss an die Kündigung des Vertrags wurde es Russland erlaubt, ein seit Wochen vor der Küste wartendes Frachtschiff einlaufen zu lassen, um mit der Evakuierung seiner Armee zu beginnen. Experten gehen davon aus, dass der Abzug mittelfristig auch die Luftstreitkräfte im nahen Latakia umfassen wird.
Was der Druck bewirkte
Nach BILD-Informationen hat der diplomatische und wirtschaftliche Druck der EU auf die neuen Machthaber in Damaskus, auch von Außenministerin Annalena Baerbock (44, Grüne), dazu geführt, dass Syrien jetzt die Russen hinausschmeißt.
Aus Diplomatenkreisen heißt es, Baerbock habe sich „auf ihren Reisen nach Damaskus und Riad klar für einen Abzug der russischen Truppen aus Syrien eingesetzt. Sie hat dabei immer wieder unterstrichen, dass dies für Deutschland auch eine Frage der Sicherheit Europas ist“.
Laut denselben Kreise habe die syrische Bevölkerung „nicht vergessen, dass Putin Assad bis zuletzt unterstützt hat und seine Truppen ihre Städte bombardiert haben“.
Zwar ist noch unklar, was der Westen der neuen syrischen Regierung für ihre mutigen Vorstöße gegen die Assad-Verbündeten Russland und Iran versprochen hat.
Aus Damaskus heißt es jedoch, dass man nun mit einer schnellen Aufhebung erster Sanktionen gegen das Land rechnet, um die unter Assad zugrunde gerichtete Wirtschaft wieder in Gang zu bekommen.
Auch Saudi-Arabiens Außenminister Faisal bin Farhan plädierte auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am Dienstag für eine schnelle Aufhebung der westlichen Sanktionen gegen Syrien.