Sie sollen 155 Meter hoch werden. Damit wären sie die zweithöchsten Gebäude in München – nach dem Fernsehturm im Olympiapark.
An der Paketposthalle im Münchner Westen plant eine Unternehmensgruppe zwei neue Wolkenkratzer. Das Konzept stammt von den schweizerischen Star-Architekten Herzog&deMeuron, die schon die Allianz-Arena in München entworfen haben.
Am Mittwoch soll der Planungsausschuss des Stadtrates das Projekt behandeln. Es könnte aber sein, dass die Arbeit der Stadträte bald nicht mehr benötigt wird.
Denn in den nächsten Monaten sollen die Münchner entscheiden: Werden die Hochhäuser gebaut, oder nicht?
Die Initiative „HochhausSTOP“ hat ausreichend Unterschriften gesammelt, um einen Bürgerentscheid durchzusetzen. Ihr Vorsitzender, der Landtagsabgeordnete Robert Brannekämper (59, CSU): „Wir haben 40.000 Unterschriften und damit die Hürde für einen Entscheid überwunden.“
Notwendig, um einen Entscheid zu beantragen, sind die Unterschriften von 3 Prozent der Einwohner.
Antrag auf Bürgerentscheid im März
Brannekämper „Wir sind schlicht überwältigt, welchen Zuspruch wir in den letzten Wochen des Jahres erfahren haben – und es geht ungebremst weiter!“ Er erklärt seinen Widerstand gegen die Doppeltürme: „Die geplanten Wolkenkratzer an der Paketposthalle führen zu einer brutalen Zerstörung der historischen Sichtbeziehungen des Schlosses Nymphenburg.“
Spätestens im März will die Initiative den Antrag auf einen Bürgerentscheid im Rathaus einreichen. Bis dahin sollen die Unterschriften auf Gültigkeit überprüft werden – und es soll weiter gesammelt werden. „Unser Ziel sind 43.000 Unterschriften“, sagt Brannekämper.
Einen Bürgerentscheid über Hochhäuser gab es in München schon einmal – im Jahr 2004. Damals wurde die Höhe von Häusern stadtweit auf 100 Meter begrenzt. Das entspricht den Maßen der Türme der Frauenkirche. Initiator war der im Jahr 2016 verstorbene Alt-Oberbürgermeister Georg Kronawitter (SPD). Drei Bauprojekte in der Stadt mussten danach niedriger geplant werden.
Dieses Mal soll es keine stadtweite Beschränkung geben. Die Entscheidungsfrage betrifft nur die Gebäude selbst.