Der britische Premierminister Keir Starmer hat in einem Interview der US-Präsident Donald Trump recht gegeben, dass europäische Länder eine größere Last für ihre eigene Verteidigung schultern sollten. „Wir müssen unmittelbarer über Verteidigung und Sicherheit nachdenken“, sagte Starmer der Zeitung. Sein persönliches Verhältnis zu Trump beschrieb er als gut. „Ich mag und respektiere ihn. Ich verstehe, was er zu erreichen versucht.“
Allerdings hätte die Ankündigung der USA, 25-prozentige Zölle auf britischen Stahl einzuführen, „ein hohes Maß an Verwirrung“ ausgelöst, sagte Starmer. Ebenso kritisierte er die Beschimpfungen Trumps gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Oval Office vor einigen Wochen.
Großbritannien treibt „Koalition der Willigen“ voran
Angesichts der schwindenden US-Unterstützung bemüht sich Starmer aktuell zusammen mit anderen europäischen Nato-Ländern um eine „Koalition der Willigen“ zur Unterstützung der Ukraine. Mit seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron initiierte Starmer in den vergangenen Wochen mehrere Treffen, in denen sich die europäischen Verbündeten über das weitere Vorgehen im Ukrainekrieg abstimmten.
Für kommenden Donnerstag ist ein Treffen in Paris geplant, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnehmen soll. „Das Ziel für mich am Donnerstag ist zunächst, dass es eine wiederholte und ausdrückliche und vielleicht ein wenig spezifizierte Verpflichtung zur kurzfristigen Unterstützung der Ukraine gibt“, sagte Macron dazu.
Bei den Beratungen geht es unter anderem um die Frage, ob und unter welchen Bedingungen europäische Streitkräfte im Fall eines Waffenstillstandes zu dessen Absicherung beitragen könnten. Großbritannien und Frankreich haben sich grundsätzlich offen dafür gezeigt, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. Allerdings pochen sie auf eine Absicherung durch die USA für den Fall einer Eskalation.