Die Furcht vor einer Niederlage wird bei den Demokraten immer größer! Zwei Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen kommt Republikaner-Kandidat Donald Trump (78) der Vize-Präsidentin Kamala Harris (60) in den Umfragen immer näher. Jetzt könnten sogar klassische Demokraten-Bundesstaaten an Trump verloren gehen.

Konkret geht es um Wisconsin, Michigan und Pennsylvania. Sie gehören zur sogenannten „Blauen Wand“ – Staaten, die traditionell die Demokraten gewinnen. Seit 1992 ist das der Fall. Einzige Ausnahme: Hillary Clinton verlor in allen drei Bundesstaaten im Jahr 2016 gegen Donald Trump, der sich dadurch die Präsidentschaft sicherte. Wiederholt sich dieses Szenario jetzt wieder?

Harris-Strategie könnte sich rächen

Bislang fokussierte sich das Harris-Lager im Wahlkampf vor allem auf Pennsylvania. Dort ist das Rennen seit Monaten besonders knapp. Mit 19 Wahlmännern ist der Staat im Nordosten zudem der größte. Das könnte sich jetzt rächen.

In Michigan liegt Harris laut jüngsten Umfragen nur noch 0,2 Prozentpunkte vor Trump. Zum Vergleich: vor gerade einmal vier Wochen lag sie noch satte 2,8 Prozentpunkte vor ihrem Kontrahenten. In Wisconsin sieht es kaum besser für sie aus: Nur noch 0,4 Prozentpunkte liegen zwischen Harris und Trump, vor vier Wochen waren es noch 2,3.

„Es gibt die Vorstellung, dass Michigan oder Wisconsin vielleicht fallen könnten“, sagte ein hochrangiger Harris-Wahlkampfmitarbeiter gegenüber „NBC News“, wobei Michigan die größere Sorge sei.

Ein Verlust von Wisconsin oder Michigan würde bedeuten, dass Harris – selbst wenn sie Pennsylvania gewinnen sollte – nicht die notwendigen 270 Wahlmänner für das Weiße Haus erreichen würde, ohne einen oder möglicherweise zwei weitere „Swing States“ zu holen, in denen eher die Republikaner stärker sind.

Bröckelt die „Blaue Wand“ oder stürzt sie?

Ein Blick auf die historischen Wahlergebnisse zeigt, dass es Harris noch schlimmer treffen könnte. Seit 1988 votierten Wisconsin, Michigan und Pennsylvania immer identisch. Tad Devine, ein demokratischer Stratege, der 1988, 2000 und 2004 die Wahlstrategie für die demokratischen Präsidentschaftskandidaten leitete, sagte, es wäre historisch ungewöhnlich, wenn die „Blaue Wand“ bröckelte. Wahrscheinlicher sei, dass sie direkt einstürze. Devine glaubt: Die drei Staaten werden „in die eine oder andere Richtung gehen, im Gleichschritt. Sie sind historisch durch ihr Wahlverhalten miteinander verbunden.“