Vor einem Jahr fielen mehr als 3000 Terroristen aus dem Gazastreifen in Israel ein, überwältigten die Posten der israelischen Armee.

Die ersten Gegenschläge führte die IDF (Israel Defense Forces) aus der Luft und von See aus und verhinderte damit noch Schlimmeres. BILD sprach mit den Männern und Frauen, die damals als erste die Abwehr der Terroristen organisierten.

Feuervögel über Gaza

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Palmachim, knapp 50 Kilometer vom Gazastreifen entfernt, ist das 166. Geschwader der israelischen Luftwaffe stationiert. Die „Feuervögel“ setzen Drohnen vom Typ Hermes 900 zur Aufklärung und zum Kampf ein.

Knapp 80 Prozent aller Einsätze der israelischen Luftwaffen werden mittlerweile von Drohnen absolviert, erklärt Hauptmann D., einer der Drohnenpiloten. „Die Hermes 900 kann mehr als 24 Stunden in gut 9 Kilometer Höhe im Einsatzgebiet bleiben“, sagt D.

Normalerweise werden die Drohneneinsätze intensiv geplant, sagt D. „Je nachdem, ob es Aufklärungsmissionen oder Kampfeinsätze sind, ob Gefahr durch Luftverteidigungssysteme besteht – all das fließt in die Missionsplanung ein und wird vorher im Briefing Room besprochen“

Doch am frühen Morgen des 7. Oktober bleibt dafür keine Zeit, immer mehr Alarm schrillt, Terroristen fallen an vielen Stellen in Israel ein, sie sind den wenigen leicht bewaffneten israelischen Grenzposten überlegen.

Die Drohnenpiloten in Palmachim reagieren sofort, rennen in den unterirdischen Bunker, wo sich ihre Pilotenarbeitsplätze befinden: „Wir sind hier geschützt, knapp 50 Kilometer entfernt, aber es erschien uns an diesem Tag sehr nah“, sagt D.

Sofort bringen sie ihre bewaffneten Drohnen in die Luft, steuern sie Richtung Gaza – im Notfall müssen die Piloten nicht die Einsatzgenehmigung abwarten.

Auf ihren Monitoren sehen die Drohnenpiloten immer mehr Pickups mit Terroristen, schalten viele der Angreifer aus. „Irgendwann ging jedoch die Munition aus, wir mussten zum Stützpunkt zurückkehren und schnell wieder aufmunitionieren“, sagt D.

Ohne den schnellen Einsatz der „Feuervögel“ wären am 7. Oktober wohl noch weitaus mehr Terroristen nach Israel eingedrungen.

Nun sind die Drohnen des 166. Geschwaders über Gaza und dem Libanon im Dauereinsatz.

Abwehr auf See

Doch nicht nur von Land dringen die Terroristen nach Israel ein Land: Am 7. Oktober ertönt in der Marine Basis Aschdod roter Alarm, die Überwachungssysteme zeigen Dutzende von Schnellbooten und Kampfschwimmern der Hamas, die sich von See auf den Strand von Zikim zubewegen – der Kibbutz Zikim mit gut 800 Einwohnern wird nur von einem lokalen Sicherheitsteam beschützt.

Sofort werden Patrouillenboote der israelischen Marine in den Abschnitt geschickt, mit ihren 25mm-Bordkanonen zielen sie auf die Hamas-Boote.

„Man versucht möglichst, den Motor der Boote schon aus großer Distanz zu treffen“, sagt Lieutenant Commander Tamir. „Die Terroristen können RPG-Raketenwerfer an Bord haben, die unseren Schiffen gefährlich werden können.“

Im Kontrollraum der Marinebasis sieht Leutnant Gefen die eindringenden Terroristen von See, koordiniert die Patrouillenboote der israelischen Marine.

Die Befürchtung: Wenn die Terroristen in großer Zahl am Strand von Zikim landen, könnten sie auch das Sicherheitsteam des dortigen Kibbutz überrennen und ein Massaker anrichten.

Doch fast alle Boote der Terroristen werden rechtzeitig versenkt, die eindringenden Hamas-Taucher entdeckt und bekämpft.

Durch die schiere Masse der Angreifer gelingt es jedoch einigen Hamas-Terroristen, am Strand von Zikim zu landen und dort mehrere Zivilisten zu ermorden, bevor IDF-Truppen eintreffen.

Auch jetzt sei die Überwachung der See eine große Herausforderung, sagt Tamir. „Die Hamas versuchte auch danach immer wieder, Israel über den Seeweg zu infiltrieren.“