Die ganze AfD freut sich über das Lob von US-Milliardär und Donald-Trump-Berater Elon Musk (53). Von wegen!
Einem auffällig großen Teil der AfD-Bundesspitze gefällt der Flirt des fleischgewordenen Großkapitals (431 Mrd. Dollar) mit der AfD-Chefin Alice Weidel (45): nicht!
Die Begeisterungs-Tweets des X-Bosses, Raketen- und E-Auto-Herstellers vom Freitag ziehen eine Ost-West-Grenze in die in sehr weiten Teilen radikale Rechtsaußentruppe:
▶︎ Der Westen freut sich, der Osten schweigt und grummelt.
Ein Blick in den Bundesvorstand macht das deutlich:
▶︎ Von den sechs obersten Parteiführern (Chefs und Vizes) neben Weidel hatten nur zwei auf X Likes, Retweets oder eigenen Postings für den prominentesten AfD-Fan der Welt übrig – und beide kamen aus dem Westen! Der Osten: schwieg! Auch wenn man alle Beisitzer dazunimmt, bleibt die Mehrheit Musk-freudlos.
▶︎ Pikant: Auch Weidels Mit-Parteichef Tino Chrupalla (49, Sachsen) hatte für den Musk-Flirt nichts übrig. Ebenso der AfD-Chef im EU-Parlament René Aust (37) und Parteivize Stephan Brandner (58, beide Thüringen) sowie Schatzmeister Carsten Hütter (60, Sachsen).
▶︎ Freude nur bei den Vizes aus Hamburg (Kay Gottschalk) und Bayern (Peter Boehringer).
Und auch Parteifaschist Björn Höcke (52, kein Bundesvorstand) fand keine Zeit, was Nettes zu Edel-Fan Musk zu twittern.
Das Ganze ist ein Zeichen der Arbeitsteilung und des 3-Fronten-Wahlkampfs der Rechtsaußen: Der bürgerliche Westen tickt einfach anders als der blut- und -bodenständige rechtsradikale Osten!
► Parteichefin Weidel und die absolute Mehrheit der Westverbände gelten als bürgerlicher als der Osten. Sie sammelt die Spenden bei Industrie, Reichen und Adel. Sie hat bei der US-Heuschrecken-Bank Goldman Sachs gearbeitet.
► Auch-Parteichef Tino Chrupalla gibt den weniger radikalisierten Moskau-Flügel des Ostens. Als Chrupalla kürzlich bei derWelt erklärte, Russland habe „den Krieg gewonnen“, Deutschland solle raus aus der Nato, schnaubte Weidel insgeheim: Die Nummer war nicht abgesprochen. In der Bundestagsfraktion gab’s auch Ärger.
► Thüringen-Wahlsieger Höcke sammelt den stramm-rechtsradikalen Kern und vor allem den harten Großteil der Jungen Alternative, der rechtsradikalen Parteijugend (JA).
Und zwei der drei Flügel sind per se Moskau zugetan und skeptisch gegenüber Amerika und dem Großkapital. Elon Musk, der die Rechtsradikalen in Scharen auf seine Plattform X locken will, steht – trotz Südafrika-Staatsbürgerschaft – für beides.
Aus der Bundesspitze hieß es am Samstag gegenüber BILD, jeder der Flügel mache für sich Wahlkampf – man müsse eben unterschiedliche Gruppen bedienen und regionale Unterschiede zur Kenntnis nehmen. Nicht jeder fühle sich wohl „als Fan-Mädchen“ eines US-Turbokapitalisten wie Musk.