Trainer-Beben in Hamburg!

Nach dem schwachen 2:2 gegen Krisen-Klub Schalke trennt sich der Hamburger SV von Trainer Steffen Baumgart (52). Das gab der Verein am Sonntagnachmittag bekannt.

Der Ex-Köln-Coach hatte in den letzten fünf Pflichtspielen keinen Sieg mehr holen können, war mit seinem Team in der Liga auf Platz sieben abgerutscht. Gegen Schalke verspielte der HSV zudem eine 2:0-Halbzeitführung.

Zu wenig für Hamburg-Sportboss Stefan Kuntz (62)!

Er schmeißt Baumgart raus. Und erklärt bei BILD SPORT auf WeltTV die Entscheidung.

Der Europameister von 1996: „Das war schwer. Erst mal das Spiel zu verdauen und dann heute Morgen das Gespräch. Wir haben erst mit dem ganzen Trainerteam darüber gesprochen, dass wir so nicht weitermachen können. Das haben wir dann auf ein Gespräch zwischen Steffen und mir reduziert und haben dann feststellen müssen, dass es besser ist, wenn sich die Wege trennen. Um die Ziele des HSV nicht zu gefährden.“

Und weiter: „Wir haben viel darüber gesprochen. Wir hatten zwischen den Spielen gegen Düsseldorf und Magdeburg ein Niveau erreicht, wo wir alle dachten, das ist das, wie man sich den HSV vorstellt. Und dann haben wir die letzten fünf Pflichtspiele da gar nicht mehr angeknüpft. Wenn man das saisonübergreifend sieht, sind da auch immer wiederkehrende Muster. Das Nachlassen nach einer Führung, auch so ein bisschen Angst, wenn man in Führung ist. Oder erst wenn man nichts mehr zu verlieren hat, dann noch mal mutig spielen.“

Kuntz: „Es ist klar, dass man als Sportvorstand dann sagt, wie können wir das ändern, was spricht dafür, dass das beim Spiel in Karlsruhe dann anders ist und da war es jetzt so, dass nichts Ausreichendes da war, sodass wir gesagt haben, dass wir eine anständige Trennung machen.“

Im Gespräch sagt Kuntz auch, dass Baumgart bis zuletzt HSV-Trainer bleiben wollte: „Aufgeben ist bei Steffen nie eine Option. Wir haben uns an Fakten und Möglichkeiten orientiert, so kam die Entscheidung zustande.“

Außerdem schließt er aus, dass er selbst auf die Trainerbank wechselt: „Ich werde auf gar keinen Fall Trainer werden. Das schließe ich komplett aus.“

Eine Frist, bis wann ein neuer Coach geholt wird, gibt es nicht. Kuntz: „Besser keinen Zeitplan, aber dafür dann den Richtigen.“

Zunächst wird der bisherige Co-Trainer Merlin Polzin (34) die Hamburger interimsweise übernehmen. Anschließend soll eine längerfristige Lösung präsentiert werden.