Stell Dir vor, Du besuchst den Petersdom … und triffst zufällig den Papst. So erging es Dutzenden Rom-Pilgern am Donnerstag, kurz nach Mittag, als der Papst aus Argentinien sich zu einem spontanen Besuch des Petersdoms entschied. Bemerkenswert: Er trug eine einfache Priesterhose und einen argentinischen Poncho mit Streifen.

Wochenlang hatten Katholiken in aller Welt für seine Genesung gebetet. Franziskus wirkt noch von seinem Klinikaufenthalt geschwächt, sitzt im Rollstuhl, trägt nach seiner schweren Lungenentzündung weiter einen transparenten Nasenring zur Sauerstoffversorgung.

Doch seine Laune war offensichtlich gut: Er grüßte freundlich zwei Restauratoren, Familien, kleine Pilgergruppen. Einen kleinen Jungen begrüßte der Papst gar mit einem Händedruck, der antwortete auf Englisch auf den Gruß: „Hi Papa“.

„Alle haben geweint, sogar die Sicherheitskräfte“

„Alle haben geweint, sogar die Sicherheitskräfte“, sagte Monsignore Valerio Di Palma, Domherr des Petersdoms, vatikanischen Medien. „Eine Frau bekam unter Tränen einen Segen. Der Papst sagte nichts: Er grüßte und segnete. Ich sagte ihm: Eure Heiligkeit, wir können es kaum erwarten, dass Ihr wiederkommt. Er lächelte.“

Tage zwischen Leben und Tod

► Hintergrund: Franziskus hat eine schwere Lungenentzündung überstanden, wegen der er fünf Wochen im Krankenhaus behandelt werden musste. Zwischenzeitlich schwebte er wegen mehrerer akuter Atemnot-Anfälle in Lebensgefahr.

Seit mehr als zwei Wochen ist er jedoch wieder im Vatikan. Franziskus muss sich nach Angaben seiner Ärzte noch schonen. Ein Besuch von König Charles im Vatikan war das erste offizielle Treffen des Papstes seit seiner Rückkehr.

Nach Angaben des Vatikans gratulierte Franziskus Charles und Camilla zu deren 20. Hochzeitstag. König Charles habe Franziskus eine schnelle Genesung gewünscht, hieß es weiter.

Kommende Woche begeht die katholische Kirche mit Ostern ihr höchstes Fest. Der Vatikan hat noch nicht bestätigt, ob und in welcher Form der Papst an den Feierlichkeiten teilnehmen kann.