US-Präsident Donald Trump (78) will durch Zölle für ausländische Produkte der US-Wirtschaft einen Mega-Aufschwung bescheren.

Trump hat dafür am selbsternannten „Tag der Befreiung“ Zölle (pauschal in Höhe von 10 Prozent auf Importe, sogar 20 Prozent auf EU-Waren) erlassen, von denen er verspricht, dass sie die Vereinigten Staaten „von ausländischen Waren befreien werden“.

Das „Golden Age of America“ (dt. „goldenes Zeitalter der USA“) soll kommen, wenn das Land immer mehr auf eigene Waren setzt. Kann das wirklich funktionieren?

Die Rezessionsgefahr in den USA hat sich laut „Goldman Sachs“-Analysten wegen Trumps Zoll-Plänen deutlich erhöht: Die Wahrscheinlichkeit sei von 20 auf 35 Prozent gestiegen. Es wäre nicht das erste Mal!

Letzter US-Handelskrieg führte in die Katastrophe

Zuletzt probten die USA nach dem Börsen-Crash 1929 die große Abschottung von der Welt.

Die Idee war, durch hohe Zölle den inländischen Markt zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern – wie es heute Trump will!

Mit dem sogenannten „Smoot-Hawley Tariff Act“ wurden Importzölle auf über 20.000 Warenkategorien erhoben. Andere Länder reagierten mit Vergeltungszöllen, was den Welthandel stark einbrechen ließ.

Die katastrophale Folge: Die Exporte der USA fielen um etwa 60 Prozent. Das führte zur Großen Depression, die die Weltwirtschaftskrise vor dem Zweiten Weltkrieg auslöste.

Die Lehre aus dem großen Absturz: 1947 wurde das GATT („General Agreement on Tariffs and Trade“) abgeschlossen, ein globales Zollabkommen, das den internationalen Handel ausweiten sollte.

Ziel: Barrieren für Importe und Exporte immer weiter abbauen. 1995 wurde das GATT durch die Welthandelsorganisation (WTO) abgelöst, um mehr Ländern Zugang zum Freihandel zu verschaffen.

Welthandel ist Motor des Wohlstands auf der Welt

Seit der Gründung der WTO im Jahr 1995 ist die globale Wirtschaftsleistung laut Weltbank von etwa 38 Billionen Dollar (1995) auf über 100 Billionen Dollar (2023) gestiegen.

Viele Entwicklungsländer haben stark von der Handelsliberalisierung profitiert, insbesondere China, Indien und viele Länder in Südostasien. Die extreme Armut (Menschen, die von weniger als 2,15 Dollar pro Tag leben) ist von 36 % der Weltbevölkerung (1995) auf unter 9 % (2023) gesunken.

Doch auch das Bruttoinlandsprodukt der USA ist im selben Zeitraum von 8 Billionen Dollar auf heute über 30 Billionen Dollar angestiegen – ein Plus von sagenhaften 275 Prozent. „Make America great again“ erscheint da surreal – „great“ sind die USA vor allem JETZT!

ABER: Seit einigen Jahren werden immer mehr Zölle erhoben (vor allem von den USA und China, aber auch von der EU). Das WTO-System wird absichtlich immer weiter geschwächt.

„Zeitalter der Globalisierung kommt zu einem Ende“

Die Wirtschaftsweise Prof. Veronika Grimm (53) sagte zu BILD: „Das Zeitalter der zunehmenden Globalisierung kommt zu einem Ende. Das erhöht die Kosten und dämpft das mögliche Wachstum. In Deutschland werden wir damit umgehen müssen, dass wir uns Wachstumschancen hart erarbeiten müssen.“

Laut ifo-Präsident Prof. Clemens Fuest (56) warnt in BILD: „Zusätzliche Gefahren drohen, wenn es jetzt zu einer Eskalation des Handelskrieges kommt.“ Die EU solle mit den USA das Gespräch suchen, aber gleichzeitig müsse man „glaubwürdig mit Gegenmaßnahmen drohen“.